Die gestrigen Gemeinderatswahlen in Tirol produzieren reichlich Stoff für Analysen, doch eines steht fest: Der große Sieger heißt MFG. Der klare Verlierer ist die ÖVP, die jetzt wenige Tage vor Beginn des Korruptions-U-Ausschusses mit einer historischen Niederlage zu kämpfen hat.
Bereits vor der Wahl zeichnete sich ab: Kaum jemand möchte noch mit dieser Partei in Verbindung gebracht werden. Nicht einmal die ÖVP selbst. Nur 19 aus insgesamt 861 Listen traten unter dem Namen „ÖVP“ an. Die meisten VP-Kommunalableger präsentierten sich – wohlwissend um die Reputation ihrer Partei – als eigenständiges Gemeindeteam.
Realitätsverweigerung als Antwort
In wichtigen Ortschaften wie Hall in Tirol, Wattens und Schwaz, die als schwarze Hochburgen galten, müssen die VP-Kandidaten in die Stichwahl, um ihr Bürgermeisteramt zu verteidigen. In der Heimatgemeinde des schwarzen Landeshauptmanns Günther Platter regiert in Zukunft ein SPÖ-Landtagsabgeordneter. Wo man sich sonst einigen Fragen stellen würde, sieht VP-Generalsekretärin Laura Sachslehner dennoch Grund zum Jubeln: „Die Volkspartei steht dank hervorragender Wahlergebnisse in Tirol einmal mehr als Bürgermeisterpartei fest.“
Sieg der Protestpartei MFG
Bei ihrem ersten Antritt kam die MFG in Mariastein auf 27,82%. In Buch in Tirol und Angerberg erreichte sie über 20%. 19,54 % erzielte sie in Schwoich. Sie ist der klare Gewinner dieser Wahl, obwohl ihr Programm wenig bis gar keine Berührungspunkte mit kommunalpolitischen Angelegenheiten aufweist. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass die Stimmen nicht unmittelbar an die MFG, sondern an den Protest gerichtet waren.
Kritik aus dem patriotischen Lager
Aus patriotischer Sicht lassen sich einige berechtigte Kritikpunkte an der MFG erkennen. Aus ihrem Programm geht beispielsweise hervor, dass sie den feministischen Umbau unserer Sprache mittragen und der Globalisten-Agenda in den meisten Punkten nichts zu entgegnen haben. Immer stärker werdende Migrationsprobleme werden in keinem Absatz angesprochen. Kurz gesagt: Die MFG bewegt sich auf Systemkurs – nur nicht in der Corona-Frage.
Doch so berechtigt diese Kritik auch sein mag, sie sollte einer selbstreflexiven Analyse der Wahlergebnisse nicht im Weg stehen. Während die MFG verstanden hat, Politikverdrossenheit für sich zu nutzen, den Protest auf die Straße trägt, mit ihren potentiellen Wählern gemeinsam für eine Sache marschiert und all ihre Ressourcen ausschöpft, werden ähnliche Ambitionen in der FPÖ parteiintern bekämpft. Kritik sollte das rechte Lager also zuallererst an den kontraproduktiven Kräften in den freiheitlichen Reihen üben. Solange Landtags-Patrioten gegen ihren eigenen Parteiobmann arbeiten, wird sich die MFG weiter als vermeintliche Protestpartei etablieren.
Was definitiv feststeht: Nach dieser Abfuhr auf niederschwelligster Ebene, wird sich so schnell wohl kein Politiker mehr an die Impfpflicht heranwagen.
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