Ukraine-Debatte #2: „Ukrainekrieg und die Rechte“

Der zweite Debattenbeitrag zum aktuellen Ukraine-Konflikt. Der Autor lehnt die in beiden Lagern herrschende Kriegsbegeisterung ab und stellt fest, dass die beliebte Phrase „No more Brother Wars“ vor allem das Hoffen auf einen schnellen russischen Sieg bedeuten müsse. Denn die Ukraine könne diesen Krieg – nationalistische Romantik hin oder her – realistisch nicht gewinnen.

Zunächst eine Binsenweisheit: die Ukraine und Russland haben beide ihre Daseins-Berechtigung und beide Staaten haben ihre legitimen Interessen. Eine einseitige Parteinahme kann in diesem Konflikt nur von einem Dummkopf oder Ideologen getroffen werden, von welchen es überraschend viele gibt. Zurzeit sieht man als rechtes Gegenstück zur westlichen Propaganda vom ewigen Russen- und dem Nazi-Sowjet-Teufel überall Memes mit der Aufschrift: «No more Brother wars», doch was heißt das genau? Dieser Slogan ist im aktuellen Krieg so lösungsorientiert und hilfreich wie die Posts der Insta- und TikTok-Mädchen.

Ein schwaches Russland bedeutet ein starkes Amerika

Dieser Slogan bedeutet in Wahrheit, auf einen schnellen russischen Sieg zu hoffen. Nicht weil Putins Russland, das von Korruption und innerem Verfall fast genau so stark betroffen ist, wie sein noch zerfallenerer und noch korrupterer Nachbarstaat Ukraine, sondern weil die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen kann. Die einzige Möglichkeit, dass die Ukraine diesen Kampf gewinnt, wäre eine Intervention der NATO und das würde uns direkt in einen neuen Kalten Krieg oder heißen Weltkrieg befördern. Da dieses Szenario nicht eintreten wird, ist das einzige Resultat jedes weiteren Tages im Krieg mehr tote Ukrainer und Russen. Ein schwaches Russland wird uns auf Dauer nur abhängiger vom nach wie vor starken Amerika machen.

Nationalistische Ukraine bleibt eine Utopie

Die fahrlässige Politik der Ukrainer, Zivilisten mit Molotowcocktails und Gewehren auszurüsten, Häftlinge zu bewaffnen und ihr Militär im Zivilgebiet zu positionieren, zielt nur darauf ab, Zeit zu gewinnen, bis die EU oder NATO einschreitet. Aber all diese Strategien führen nur zu mehr Gemetzel, mehr Zerstörung und mehr toten europäischen Brüdern. Selbstverständlich kämpfen die ukrainischen Milizen heldenhaft und denken revolutionär. Einen nationalistischen Staat, die Hoffnung vieler Ukraine-Unterstützer, werden sie aber nie errichten. Das beste Resultat bei einem ukrainischen Sieg ist es, eine US-Marionette zu werden.

NATO-Osterweiterung als Ursache

Hochgradig emotionalisiert und unklug handelt, wer aktuell Waffenlieferungen, Intervention, NATO-Austritt oder US-Atomwaffen-Abzug fordert. «Europa» kann nicht als eigenständiger Block handeln, da es ein US-Vasall ist. Der Auslöser des Krieges ist die NATO-Osterweiterung und die Krim, die 1954 sowjet-intern an die Ukraine verschenkt wurde. Nach dem Staatsstreich 2014 konnte Russland das nicht hinnehmen, es wurden Tatsachen geschaffen. Jeder «Rechte» hätte wohl Verständnis für eine Annektierung der russisch bevölkerten Ostgebiete gehabt, für den Einmarsch in der gesamten Ukraine haben aber wenige Verständnis.

Prognose des Autors

Russland wird unter dem aktuellen Druck an China gebunden und es kann nicht ewig den Sanktionen widerstehen. Russland geht aktuell aufs Ganze, um danach für einen Truppenabzug aus der Westukraine möglichst viel bei einem Deal rauszuholen. Erhalten wird Russland die Krim mit den Ostgebieten sowie eine Lockerung der Sanktionen. Dafür wird die Ukraine demilitarisiert und als neutraler Pufferstaat zwischen den Blockmächten geräumt und den Ukrainern zurückgegeben werden.

Kriegsbegeisterung ist Verschwendung

Die Kriegsbegeisterung scheint bei der Ukraine-Fraktion im In- und Ausland groß zu sein, doch es ist eine Verschwendung. Jeder rechte Oppositionelle, ob Ukrainer oder Europäer, der auf dem Schlachtfeld stirbt, wird bei den kommenden Kämpfen um Europa fehlen. Darum darf es keinen weiteren Bruderkrieg geben.

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