Einer unserer Redakteure war in Krakau – sein Bericht: Überfüllte Bahnhöfe, so viele Menschen, dass man sich kaum setzen konnte. Seine Überraschung: Zahlreiche Ukrainer wollen direkt nach Deutschland und Österreich weiterreisen. Hier, exklusiv ein Auszug seines Reiseberichts:
„Zunächst präsentierte mir sich Krakau als eine ruhige, altertümliche und geschichtsreiche Stadt, von der man abgesehen von den gelegentlichen ukrainischen Solidaritätsflaggen, wenig von dem Konflikt an der östlichen Grenze mitbekam. Als ich dann zufällig an dem U.S. Generalkonsulat in Krakau vorbeispazierte, sah ich eine Gruppe von ca. 40 Leuten, darunter einige Mütter mit ihren Kindern, demonstrieren. Ihre Forderung: „NATO Close the Sky“. Eine Flugverbotszone also.
Der Hauptbahnhof: Alles voller Flüchtlinge
Ein gänzlich anderes Bild bot sich mir am Hauptbahnhof. Dieser war überfüllt mit verzweifelten Ukrainern, die überall waren, wo man sich nur hinsetzen konnte. Schlangen vor den Fahrkartenschaltern und Räumlichkeiten, die zur Essenausgabe und Informationszentren umfunktioniert wurden. Unter den Flüchtlingen waren auch Migranten, die eher an 2015 erinnerten, einige Gruppen Nafris konnte ich erspähen, die die Gunst der Stunde zur Weiterreise nutzten. Einer der vielen freiwilligen Flüchtlingshelfer schilderte mir aber, dass auch die Kriegsflüchtlinge nach Berlin, Prag und Wien wollen.
Polen nur ein Zwischenquartier?
Ein Großteil vor Ort jedoch brauchte zunächst einen Schlafplatz, da keine Fahrkarte Richtung Berlin für die nächsten zwei Tage zur Verfügung stand. Die Frage, wieso sich nicht die meisten bis zum Kriegsende in Polen niederlassen wollen, stellte sich hier niemand. Die Weiterleitung der Ukrainer in nichtangrenzende Länder erfolgte dort mit einer Selbstverständlichkeit wie schon im Jahre 2015. Die Flucht mag wohl gerechtfertigt sein, doch wer garantiert, dass die aufgenommenen Flüchtlinge sich nach Kriegsende wieder in eine womöglich Russisch beherrschte Heimat begeben? Gilt auch hier wieder: „Wir haben Platz“?“
Hier in den kostenfreien und zensursicheren Rundbrief des “Heimatkurier” eintragen!
Ihnen gefällt unsere Arbeit? Sie können den „Heimatkurier“ dauerhaft fördern oder einmalig unterstützen.