Ukraine-Debatte #6: „Abhängigkeit von Russland nicht wünschenswert“

Der sechste Debattenbeitrag zum aktuellen Ukraine-Konflikt. Der Autor beleuchtet darin kritisch die energiepolitische Abhängigkeit Deutschlands von Russland und widerspricht der in einem vorherigen Debattenbeitrag geäußerten Ansicht, dass Deutschland kein Interesse an einer starken und unabhängigen Ukraine hätte. Dies wäre sehr wohl der Fall, da damit die zukünftige Einflusssphäre Russlands beschränkt werden könnte.

Von welchem Standpunkt aus sollte man als deutscher Rechter den Ukraine-Krieg, aber generell jeden Konflikt und Krieg auf der Welt bewerten? Immer vom Standpunkt des eigenen, nationalen Interesses. Für einige Rechte in Deutschland scheint daher die Antwort eindeutig, man muss zu den Russen halten. Doch ist das wirklich so? 

Energiepolitische Abhängigkeit von Russland ist kritisch zu betrachten

Ja, es ist richtig, dass Deutschland energiepolitisch maßgeblich von den Russen abhängig ist, doch ist eine derartige Abhängigkeit überhaupt wünschenswert? Ich sage nein. Je autonomer man ist, sei es in der Innenpolitik, Außenpolitik oder Energiepolitik, desto besser. Eine autonomere Energiepolitik in Deutschland wurde im Zuge der Klimapolitik von den alten und neuen Regierungsparteien seit Jahren geradezu unterminiert. Modernste AKWs und Kohlekraftwerke wurden abgeschaltet, während benachbarte Länder diesen selbstzerstörerischen Weg nicht mitgegangen sind. Als Rechte und Patrioten haben wir bestmögliche Autarkie und Freiheit für unser Vaterland im Sinn, globale Verstrickungen und Abhängigkeiten sollten, so weit es geht, gemieden werden, und das gilt auch für eine Abhängigkeit vom russischen Bären in puncto Energieversorgung, die es uns im Notfall nicht mal erlaubt, geopolitisch einen eigenständigen, souveränen Standpunkt einzunehmen, sondern jede Entscheidung in Bezugnahme der Interessen Dritter abwägen lässt.

Deutschland hat großes Interesse an einer starken und unabhängigen Ukraine

Die Russen verneinen die Existenz eines ukrainischen Volkes. In vielen russischen Foren stößt man bei Diskussionen über den Ukraine-Konflikt deshalb auch immer wieder auf ein angebliches Zitat von Bismarck, welches lauten soll: „Die Macht Russlands könne nur untergraben werden, indem man die Ukraine von ihm trenne.“ Die Erschaffung der ukrainischen Nation also ein Komplott des Westens gegen Russland? Keine unpopuläre Meinung unter russischen Nationalisten. Ob der Eiserne Kanzler das wirklich jemals gesagt hat, ist nicht gesichert, Beweise gibt es dafür jedenfalls keine. Doch unabhängig davon, ob das Zitat echt ist oder nicht, stimmt der Inhalt! In einer Welt, in der wir als Deutsche und Europäer wieder den Anspruch haben wollen, keine Statisten, sondern Protagonisten zu sein, können wir kein Interesse an immer größer und mächtiger werdenden Superstaaten in unserer unmittelbaren Nachbarschaft haben. Putin will die Einflusssphären der alten Sowjetunion zurück, und was die Sowjetunion sowohl für Deutschland als auch große Teile Europas bedeutete, muss nicht weiter ausgeführt werden. Durch eine eigenständige und souveräne Ukraine wird der große Bär in Schach gehalten und werden Europas Sicherheitsinteressen gewahrt. Ob eine in den von Amerikanern geführten und dominierten Wertewesten überführte Ukraine eigenständig und souverän sein kann, steht auf einem anderen Blatt.

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