Manfred Haimbuchner zwischen Größenwahn und Volkspartei

Während uns die ÖVP bereits von jedem politisch-intellektuellen Anspruch befreit hat, scheint es dem oberösterreichischen Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner ein besonderes Anliegen zu sein, jede bisher genannte Absurdität zu übertreffen. Eine offizielle Stellungnahme, erschienen auf der Website der FPOÖ, wirft eine Reihe an Sorgen und Fragen auf.

Bildungslücke Geographie

Nehammers Stammtischfakten mögen dem Bürger zu einfältig sein, nicht aber dem oberösterreichischen FPÖ-Landesparteiobmann: Er folgt dem Bundeskanzler auf scheiterndem Fuß und bezeichnet ebenfalls die Ukraine als Nachbarland Österreichs. Diese Betitelung ist nicht nur geographisch, ethnisch und kulturell eindeutig falsch, sondern auch für Haimbuchner parteifremd. In freiheitlichen Kreisen drängt sich daher zurecht die Frage auf, welches Ziel Haimbuchner verfolge und welcher Partei der Zeitgeistprediger diene.

„Echte Flüchtlinge“

Der im rechten Lager kontrovers betrachtete FPÖ-Landeschef räumt zumindest Unterschiede zwischen 2015 losgepilgerten Ersetzungsmigranten und ukrainischen Kriegsflüchtlingen ein. Zum Leidwesen aller rechter Argumentationsstränge differenzierte er mit dem Zweck der Legitimierung von Flüchtlingsströmen aus der Ukraine. Dass bereits zu Beginn der dritten Kriegswoche vor allem Afrikaner einen wesentlichen Anteil der Fluchtbewegung ausmachen, blieb dem sicher bemühten Freiheitlichen wohl verborgen. Diese afrikanisch abstammenden Flüchtlinge studierten angeblich in der Ukraine – bemerkenswert, da sie keine Grundkenntnisse in Russisch, Ukrainisch oder Englisch aufweisen.

Oberösterreichischer Weltenretter

Dass Manfred Haimbuchner mehr als ein Mehrheitsspekulant ist, beweisen seine heroischen Ambitionen zur Rettung der Welt: Zum einen möchte er eine oberösterreichische Luftbrücke zur Versorgung von Verletzten einrichten, zum anderen möchte er europaweite nukleare Katastrophen quasi in Alleinansage verhindern.

„Wir müssen sofort prüfen, ob diese in oberösterreichische Kliniken ausgeflogen werden könnten“ ist bei näherer Betrachtung ebenso lächerlich ambitioniert wie die offizielle Stellungnahme Haimbuchners auf der FPOÖ Website zum Thema Atomkraft: „Angesichts der im Kriegsgebiet befindlichen Atomreaktoren müsse Österreich umfassende Vorkehrungen im Bereich Katastrophenschutz tätigen. Beschädigungen an den Atomreaktoren – etwa durch Raketenbeschuss – könnten katastrophale Auswirkungen für Europa haben.“

Wie genau der Herr Landeshauptmann-Stv. gedenkt, von Oberösterreich aus, das weite Europa zu retten, geht aus seinen Zeilen nicht hervor, sollte er aber tatsächlich eine relevante Rolle in Bund oder Union einnehmen, wäre die Überraschung selbst bei Sympathisanten groß.

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