Der Heimatkurier versteht sich weltanschaulich als „neu-rechts“. Diese Weltanschauung prägt unseren Blick auf die Welt, unsere Sympathien und damit jeden einzelnen Artikel. Aber was bedeutet sie überhaupt? Warum „neu“? Warum „rechts“? Und was sind unsere politischen Positionen?
Die Neue Rechte ist eine Kritik der sogenannten „Alten Rechten“. Seit Beginn der politischen Moderne haben konservative Kräfte keine relevanten Siege erzielt. Im Gegenteil: Die westliche Welt wird seit 200 Jahren kontinuierlich linker. Begonnen hat es mit dem Aufheben von Standesprivilegien, mittlerweile empfindet man sogar das angeborene Geschlecht als Unterdrückung. Gleichzeitig sind die Menschen ungleicher denn je.
Und was tun Konservative? Entweder sie gleichen sich der herrschenden Ideologie an wie diverse rückgratfreie christlich-soziale Parteien in Europa, sie betreiben weltanschauungslosen Populismus wie unsere „rechten“ Parteien oder sie wollen an einen beliebigen, unwiederbringbaren Punkt in der Vergangenheit zurück wie monarchistische Randgruppen. All das führt nirgendwohin. Was also tun? Zuerst unser Problem verstehen.
Die Ideologie von 1789
Ein Neurechter setzt seine Kritik deutlich früher an als die meisten: Das Problem ist nicht der amerikanische Einfluss auf Europa seit 1945, das Problem ist nicht die kulturelle Dominanz der Linken seit 1968 und das Problem ist nicht die „Corona-Diktatur“. Das sind alles nur Symptome. Die Wurzel des Problems ist, dass Europa seit 1789 dem Wahn des Liberalismus sowie der Ideologien verfallen ist.
Die französische Revolution ist in ihrer Motivation durch den Despotismus der spätneuzeitlichen Monarchen verständlich. Aber mit ihrer Ideologie hat sie noch weitaus größeres Übel in die Welt geboren. Der „Liberalismus“ der Revolutionäre war der Glaube, man könne mittels seiner Vernunft eine bessere Gesellschaftsordnung erfinden. Und sie sollten nicht die letzten bleiben – ihnen gleich taten es die Vordenker des Kommunismus.
Die zwei Ideologien unterscheiden sich in vielen Punkten, aber für die Neue Rechte sind die Gemeinsamkeiten überwiegend. Diese gehen nur unter, weil der moderne Mensch sich keine Alternative mehr vorstellen kann. Aber vor 1789 waren Staaten überhaupt nicht in dieser Form ideologie-getrieben.
Das Problem ist, dass der Mensch die Welt nicht ausreichend versteht, um aus dem Nichts eine funktionierende Ordnung zu schaffen. Alle funktionierenden Systeme sind „gewachsen“, nicht entworfen worden. Darin liegt die Ursache aller politischen Probleme. „Diversität“ schadet Gesellschaften etwa. Aber wer das nicht wahrhaben will und lieber einem Wunschtraum anhängt, kann trotzdem versuchen, sie ihr aufzuzwingen. Das ist laut der Neuen Rechten die Ursache unserer Probleme: Das Zeitalter des Liberalismus und der Ideologie, von 1789 bis heute, genannt: die „politische Moderne“.
Der zweite Weltkrieg und der kalte Krieg waren (unter anderem) Kriege zwischen Ideologien. Das ist historisch ungewöhnlich, die meisten Kriege waren und sind einfach Interessenskonflikte zwischen Gruppen – aber wir können es uns gar nicht mehr anders vorstellen. Der heutige Mensch sucht in jedem Krieg „Gute“ und „Böse“, so fest sitzt er in der Moderne gefangen.
Ideologie als Religionssersatz
Viele Aspekte moderner Ideologien können als säkularisiertes Christentum aufgeschlüsselt werden. Die Erlösung wird nicht mehr im Spirituellen, sondern im Politischen gesucht. Statt einem Paradies in der nächsten Welt will man ein Paradies im Diesseits bauen. Bisher ist jeder Versuch katastrophal gescheitert.
Auch in anderen Punkten sind die Ideologien quasi-spirituell. Die Menschen sind nicht mehr „frei und gleich“ vor Gott, „Brüder“ im Glauben, die „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ der Revolutionäre sollte im Diesseits erreicht werden. Und alles, was diese Freiheit einschränkt, muss vernichtet werden. Seien es auch Völker oder Geschlechter.
Schließlich wollen sie alle, wie eine Religion, alle Lebensbereiche beherrschen. Das heißt: Sie tendieren dazu, totalitär zu werden. Im Kommunismus ist das offensichtlich, aber spätestens die Corona-Maßnahmen der letzten Jahre haben gezeigt, dass auch im Kern liberale, kapitalistische Staaten totalitär werden können. Und wie in jedem totalitären System ist Hauptträger der Ideologie nicht die Regierung oder Exekutive, sondern die propagandistisch beeinflusste Masse.
Ethnokulturelle Identität als Ausgangspunkt
Doch wie findet man den Weg aus dieser Sackgasse? Indem man an das im Menschen appelliert, was die Moderne verneint. Etwa Gemeinschaft, Idealismus und Ästhetik. Und Volkszugehörigkeit. Die ethnokulturelle Bedingtheit des Menschen muss der Ausgangspunkt einer neuen organischen Weltanschauung jenseits ideologischer Irrlichter der Moderne sein.
Der Fehler der alten Rechten war es, hinter die Revolution zurück zu wollen. Wir wollen über sie hinaus – und gleichzeitig die Dinge anerkennen, die immer gegolten haben und immer gelten werden. Das ist das Wesen von Tradition.
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