Grundlagen einer neurechten Weltanschauung #2

Es gibt keine neurechte Ideologie im eigentlichen Sinne – denn die Neue Rechte kritisiert abstrakte Ideologien und deren Auswirkungen. Aber es gibt sehr wohl weltanschauliche Eckpunkte, auf die wir uns einigen können. Die meisten davon sind im sogenannten Ethnopluralismus zusammengefasst.

Die Ideologien sind universalistisch, das heißt: Sie beanspruchen, immer, überall und für jeden gültig zu sein. Ein Ethnopluralist lehnt das entschieden ab. Jedes Volk an jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt hat seine Perspektive und seine Interessen. Es ist grundsätzlich legitim, dass es für diese eintritt.

„Ethnopluralismus“ nennen wir, was für den Großteil der Menschheitsgeschichte von allen Menschen geglaubt wurde: Dass jeder Mensch eine angeborene, ethnokulturelle Identität hat, die sein Dasein in der Welt charakterisiert. Und dass es gut ist, wenn der Mensch für den Erhalt und das Wohl der eigenen Identität eintritt.

Damit zeigen wir auch die Heuchelei unserer politischen Gegner auf: Sie behaupten, für „Diversität“ zu sein, aber eigentlich wollen sie alle Unterschiede zwischen den Menschen vernichten. Wenn jeder leben kann, wo er will, und wenn weltweit alle Menschen an den Liberalismus glauben, dann ist die Vielfalt auf der Welt bald tot.

Die aktuelle Ukraine-Krise zeigt, dass man aus dem Ethnopluralismus heraus eine deutlich nuanciertere Perspektive einnimmt als Ideologen: Es geht hier nicht um Gut gegen Böse, es geht um zwei Nationen und deren Verbündete, die für die eigenen Interessen und damit um ihr Überleben kämpfen. Und das ist auf beiden Seiten legitim. Der eigene Standpunkt sollte von den eigenen Interessen bestimmt werden.

Europaradikal?

Die Neue Rechte hat ihren Ursprung in Frankreich, mit Autoren wie Alain de Benoist und Dominique Venner. Im deutschen Sprachraum sind die Identitäre Bewegung und das Institut für Staatspolitik die wichtigsten Vertreter. Aber der Horizont der Neuen Rechten geht immer über ganz Europa.

Identität existiert auf mehreren Ebenen. Regional, national, übernational. Ich bin Wiener, aber ich bin auch Österreicher und auch Europäer. Die wichtigste Ebene zeigt sich immer im Konflikt: In einem Krieg gegen einen anderen Nationalstaat ist natürlich die nationale Ebene die wichtigste. Aber im politischen Kampf gegen den Liberalismus sind wir in einer Schicksalsgemeinschaft mit allen anderen europäischen Völkern.

Hier in den kostenfreien und zensursicheren Rundbrief des “Heimatkurier” eintragen!

Ihnen gefällt unsere Arbeit? Sie können den „Heimatkurier“ dauerhaft fördern oder einmalig unterstützen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert