Ukraine-Konflikt: Gunnar Lindemann (AfD) zu Gast im „Castell Aurora“

Vergangenen Samstag war der – durch seine Kochshow mittlerweile zur Kultfigur avancierte – AfD-Politiker Gunnar Lindemann zu Gast im patriotischen Zentrum „Castell Aurora“, um dort über den Ukraine-Konflikt zu sprechen. Lindemann bereist seit 2014 regelmäßig die Konfliktzone und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Pulverfass in der Ukraine.

Vor über 40 interessierten Zuhörern teilte Lindemann seine Einschätzungen zur Lage mit und konnte zudem einige Anekdoten und persönliche Erlebnisse schildern, welche er bei seinen Reisen in die Konfliktregion gesammelt hat. Er selbst ist vor allem über die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland besorgt, denn die Sanktionen bedeuten für viele deutsche Unternehmen harte Einschnitte.

Konflikt hat lange Vorgeschichte

Einen wesentlichen Aspekt seines Vortrags bildete die lange Vorgeschichte des Konflikts. Dieser schwelt bereits seit dem ersten Weltkrieg. Die Trennung vieler Volksgruppen durch die zahlreichen Grenzverschiebungen im 20. Jahrhundert betrachtet Lindemann dabei als einen wesentlichen Kern des Problems. Dazu zählt auch die Terrorherrschaft unter Josef Stalin, welcher das systematische Verhungern der ukrainischen Bevölkerung vorangetrieben hat. Ein Vorgang, dem heute unter dem Titel „Holodomor“ gedacht wird. Knapp 7 Millionen Ukrainer fielen dieser Aktion zum Opfer. Das Wiederaufflammen des Konflikts im 21. Jahrhundert fand seinen vorläufigen Höhepunkt schließlich in der Annexion der Krim im Jahr 2014.

Sorge um Energieversorgung

Große Sorge bereiten dem Politiker die Auswirkungen der Sanktionen auf die Gaslieferungen, insbesondere für private Verbraucher und Unternehmen. So sei das russische Gas knapp 30% günstiger als das amerikanische Fracking-Gas. Doch nicht nur die Gasversorgung sei ein Problem. Europa sei auch in Hinblick auf seltene Erden, Eisenerz, Weizen und weitere Rohstoffe von Russland abhängig. Daraus leitet sich seine persönliche Positionierung im Konflikt ab: Deutschland sollte eine möglichst neutrale Position einnehmen und Sanktionen gegen Russland aus wirtschaftlichen Gründen ablehnen. Denn die für Deutschland essenziellen wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland seien aufgrund der Sanktionen bereits nachhaltig beschädigt.

Spaltungspotenzial innerhalb der AfD

Auf die Frage, zu welchem Grad die AfD in diesem Konflikt gespalten ist, verwies Lindemann auf das Positionspapier der AfD-Fraktion im Bundestag. Sein Parteikollege Norbert Kleinwächter sorgte zuletzt für Aufsehen, als er die Bundestagsrede seines Parteikollegen Stefan Kotré auf Twitter heftig kritisierte. Für Lindemann sind diese Vorfälle Ausdruck von parteiinternen Machtspielen, mithilfe derer sich Kandidaten für künftige Wahlen positionieren wollen.

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