Im kommenden Schuljahr werden an hessischen Schulen Arabisch und Türkisch als Unterrichtssprachen angeboten. SPD und FDP kann die Anpassung an den Bevölkerungsaustausch gar nicht rasch genug gehen: Sie kritisieren, dass Türkisch lediglich als „Pilotprojekt“ vorgesehen ist.
Im kommenden Schuljahr 2023/2024 können Schüler in Hessen Arabisch als Zweit- oder Drittsprache wählen. An zwei Schulen startet ein entsprechender Pilotversuch mit Türkisch als Unterrichtssprache. Das dafür zuständige und von der CDU geführte Kultusministerium begründet diese Maßnahme mit folgender Phrasendrescherei:
„Wir fördern die individuelle Mehrsprachigkeit, damit unsere Schülerinnen und Schüler sich in einer globalisierten Welt bestmöglich verständigen können.„
Anpassung an den Austausch
Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Anpassung an die demographische Veränderung der Schüler in Hessen. So leben dort schätzungsweise 300.000 Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit oder türkischer Herkunft. Es steht zu vermuten, dass zahlreiche migrantische Schüler diese Gelegenheit nutzen werden, um in ihrer „Muttersprache“ unterrichtet zu werden.
SPD und FDP äußern Kritik
SPD und FDP kritisieren laut „Hessenschau“ den Umstand, dass der Türkisch-Unterricht im kommenden Schuljahr lediglich als Pilotprojekt geplant ist. Der SPD-Abgeordnete Turgut Yüksel – überflüssig, auf dessen einschlägigen Migrationshintergrund extra hinzuweisen – dürfte dies persönlich nehmen und vermutet dahinter eine „diskriminierende Politik“. FDP-Mann Moritz Promny hat sich unterdessen bereits an den Bevölkerungsaustausch gewöhnt und attestiert der türkischen Sprache eine „besondere Bedeutung für unser Land“. Deshalb – so seine Argumentation – brauche es dafür gar keinen Versuch mehr.
Geschlossen für den Austausch
Die in Hessen an der Regierung beteiligten Grünen weisen angesichts dieser Kritik eifrig und nervös auf die für das Schuljahr 2024/2025 geplante Gleichstellung von Türkisch mit anderen Unterrichtssprachen hin. Der Vorfall zeigt jedenfalls, dass die Altparteien den Bevölkerungsaustausch nicht nur dulden, sondern geschlossen vorantreiben. Lediglich in der Wahl der Mittel und der Schnelligkeit der Umsetzung ist man sich ab und an noch uneins.
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