Hunger und schlechte Versorgung treiben die Menschen in armen Ländern auf die Straßen. Seit Wochen protestieren in dem kleinen asiatischen Staat Sri Lanka Menschenmassen, weil es wenig Nahrung gibt und die Preise explodieren. Zuerst verhängte man Ausgangssperren, jetzt erteilte man sogar einen Schießbefehl gegen die Protestierenden. Weltweite Fluchtbewegungen sind vorprogrammiert.
Weltweit gehen die Lebensmittelpreise durch die Decke. Der Krieg in der Ukraine ist dabei nur ein Teil des Problems. Länder wie Indien und China horten in Angst vor einer Hungersnot Lebensmittel im großen Stil, in Deutschland vermindert Öko-Landwirtschaft die Ernteerträge. In Schwellenländern herrschen nun vermehrt Aufstände, was ein Brandbeschleuniger für illegale Migration nach Europa sein kann.
China als Nahrungsbunker
Laut US-Agrarministerium bunkern die Chinesen derzeit 69 Prozent der weltweiten Getreide-Reserven, 60 Prozent der weltweiten Reis-Reserven und 51 Prozent der weltweiten Weizen-Reserven in riesigen Speichern – vor allem in den über 310 Silos des Staatskonzerns COFCO in der Hafenstadt Dalian im Nordosten Chinas.
Zum Vergleich: Die chinesische Bevölkerung (1,4 Milliarden) stellt „nur“ 17,5 Prozent der Weltbevölkerung (acht Milliarden).
Weizen-Ausfuhrverbot in Indien verschärft die Lage
Auch in Indien herrscht Sorge vor Hunger. Die Regierung hat ein sofortiges Ausfuhrverbot für Weizen verhängt. Mit dem Exportverbot sollten Preissteigerungen im eigenen Land eingedämmt werden, teilte die Regierung des weltweit zweitgrößten Weizenproduzenten mit.
Aufstände und illegale Migrationsfluten
In Sri Lanka erleben wir, was ein Ausblick auf die nächsten Monate sein könnte: Treibstoff, Lebensmittel und Medikamente gehen aus. Die Menschen gehen auf die Straße. Zuerst verhängte die Regierung Lockdowns, mittlerweile werden Aufstände mit Gewehren niedergestreckt.
Dabei ist Sri Lanka kein Einzelfall, auch in Peru kam es bereits zu ähnlichen Szenen, und es ist davon auszugehen, dass weltweit in Schwellenländern solche Situationen zu sehen sein werden. Hunger, Revolte, Versorgungsknappheit – wir stehen vor der schlimmsten Migrationsflut unserer Zeit.
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