Während die umstrittene „One Love“-Kapitänsbinde des Deutschen Fußballbunds der Mehrheit der Fußballfans als Politisierung des Sports bereits zu weit geht, geht es linksradikalen Deutungsherren offensichtlich noch nicht weit genug. So wird in Gestalt des DFB eine weitere Einrichtung Opfer ihres eigenen Spiels im Ringen um linke Sympathien.
Zwei Monate vor dem ersten WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan reißt die Debatte um die angemessene Haltung gegenüber Turnier-Gastgeber Qatar nicht ab. Im Fokus der Kritik steht dabei aktuell die als Symbol gedachte Kapitänsbinde der DFB-Elf und anderer großer Fußball-Nationen wie England, Frankreich oder den Niederlanden mit einer der Regenbogenflagge ähnelnden Farbgebung. Profis wie Manuel Neuer, Englands Mittelstürmer Harry Kane oder Frankreichs Weltmeister-Torwart Hugo Lloris wollen sie in Qatar als gut sichtbares Zeichen am Oberarm tragen.
Kritik von Links
Wo sich die große Mehrheit zurecht wundert, inwieweit das noch mit Sport zu tun hat, geht es der selbsternannten Moralelite noch nicht weit genug. So kritisieren einschlägige NGOs sowie wichtige Funktionäre, man würde seitens des DFB nicht deutlich genug Farbe bekennen.
„Das ist ja kein politisches Statement, sondern man möchte darum herumkommen, die Regenbogenbinde zu tragen. Es wirkt ein bisschen unbeholfen, muss ich sagen“, meinte beispielsweise Wenzel Michalski im Namen der linksradikalen Organisation „Human Rights Watch“. Doch auch der im Iran geborene Generalsekretär der FDP (immerhin Regierungspartei) Bijan Djir-Sarai äußerte Kritik: „Für mich wirkt diese Idee wie ein schlechter Versuch, niemandem auf die Füße zu treten – weder der Pride-Bewegung noch den Ausrichtern der WM. Menschenrechte sind aber nicht verhandelbar.„
DFB-Präsident Bernd Neuendorf verteidigte derweil die neue „One Love“-Binde der deutschen Nationalmannschaft. Sie gehe als Symbol über die Regenbogen-Binde hinaus, betonte Neuendorf an diesem Freitag vor dem Nations-League-Spiel in Leipzig gegen Ungarn im ZDF: „Das ist ein Zeichen für Vielfalt, Offenheit und Toleranz – nicht nur für LGBTQ, sondern für Frauenrechte, Meinungsfreiheit und Arbeitnehmerrechte.“ Außerdem stehe das Stückchen Stoff, das die Kapitäne von zehn europäischen Auswahlmannschaften tragen, auch für „die Schwulen- und Lesbenszene“, meinte Neuendorf und schloss: „Ich bin froh mit der Binde und darüber, dass sich so viele Länder dahinter versammeln.“
Eiskalter Kulturkampf
Wer Politik verfolgt, erkennt unschwer, was sich hinter dieser Binde verbirgt: Ein weiterer, egalitärer Beitrag zum Kulturkampf. Die aufgezeigten Kritiken sind folglich nichts anderes als laute Rufe nach Radikalität seitens einer politischen Minderheit fernab jeder Realität oder gesellschaftlichen Mitte und ein Musterbeispiel dafür, was früher oder später passieren muss, wenn man sich erstmal auf das linke Spiel einlässt. Hätte man dem Kulturkampf von Anfang an weder Tor noch Tür geöffnet, wären sämtliche Stimmen schnell verstummt oder gar nicht erst mächtig geworden. Zuzuschreiben hat sich der DFB diese Misere selbst.
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