Steigende Einwohnerzahlen, Rückgang der Wahlberechtigten – auch so kann man den fortschreitenden Bevölkerungsaustausch statistisch fassen. In manchen Gegenden Wiens ist bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr wahlberechtigt, die Österreicher sind dort in der Minderheit.
Wie das Umfrage-Institut „OGM“ kürzlich vermeldet hat, gibt es bei der Bundespräsidentschaftswahl am kommenden Sonntag erstmals einen Rückgang der Wahlberechtigten. Da die Wahlberechtigung dem Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft entspricht, kann – gepaart mit der steigenden Einwohnerzahl – auf den fortschreitenden Bevölkerungsaustausch als Ursache geschlossen werden.
Österreicher in der Minderheit
Diese Mutmaßung wird durch die Beobachtung des OGM, dass vor allem in den Städten die Zahl der Wahlberechtigten immer weiter sinkt, gestützt. In einigen Gegenden Wiens ist bereits die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr wahlberechtigt. Das heißt nichts anderes, als dass die Österreicher hier bereits in der Minderheit sind:
In einzelnen Stadtvierteln darf weniger als die Hälfte der Bevölkerung bei Wahlen mitentscheiden: Im Favoritner Zentrum, in der benachbarten Kreta und im Gudrunviertel. In den stadtauswärts gelegenen Grätzln am Gürtel sind vier von zehn Wienerinnen und Wienern im Wahlalter nicht stimmberechtigt: vom Sonnwendviertel am Hauptbahnhof über Fünfhaus bis zum Brunnenviertel im 16. Bezirk.
Diese Gegenden sind in Wien als „Migrantenbezirke“ bekannt. Das OGM hält explizit fest, dass dieses Phänomen nicht ausschließlich durch „vorwiegend Studierende oder seit kurzem in Österreich lebende Personen“ hervorgerufen wird. Das heißt im Umkehrschluss, dass der Effekt durch Migranten, die sich bereits seit mehreren Jahren in Österreich aufhalten, hervorgerufen wird.
Situation wesentlich drastischer
Festzuhalten ist, dass eine derartige Statistik den Bevölkerungsaustausch zwar bruchstückhaft, aber nicht in seinem gänzlichen Umfang abbilden kann. Denn zahlreiche österreichische Staatsbürger, die wahlberechtigt sind, haben Migrationshintergrund und identifizieren sich selbst nach mehreren Generationen nicht als Österreicher. In Wien haben beispielsweise über 74 Prozent der 0- bis 4-Jährigen Migrationshintergrund (Stand: 2015).
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