Türkei: Städte von Migranten „nahezu eingenommen“

Türken finden in der Türkei kaum noch Wohnungen und Arbeit. Sie sind fremd im eigenen Land: Ihre Heimat wird von Syrern, Afghanen und neuerdings Ukrainern bevölkert. „Was Deutschland bevorsteht, ist in der Türkei schon Realität“, prophezeit nun ein renommierter Türkei-Experte.

Offiziellen Zahlen zufolge halten sich vier Millionen Migranten in der Türkei auf, die vor allem aus Syrien und Afghanistan stammen – zunehmend auch aus dem Irak, Iran, der Ukraine und aus Russland. Die Dunkelziffer dürfte dabei weitaus höher liegen: Der Vorsitzende der rechten Zafer Partisi (ZP) spricht von derzeit 13 Millionen Migranten in der Türkei. In einem Gastbeitrag auf der Achse des Guten beschreibt Dr. Ahmet Refii Dener die Folgen dieser gewaltigen Asylflut.

Fremd im eigenen Land

Im Südosten der Türkei seien die Städte von den Migranten „nahezu eingenommen“, schreibt Dener. „In vielen Grenzstädten beträgt der Anteil der Flüchtlinge schon mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung. Punktuell machen sie sogar zwei Drittel der Einwohnerzahl aus.“ Die Folge: Die Migranten „sind gegenüber den Türken bevorzugte Arbeitskräfte, denn sie werden ohne Papiere, also schwarz, eingestellt.“ Zudem seien die Mietpreise „vielerorts explodiert und von den Türken nicht mehr zu stemmen. Sie sind mittlerweile Fremde im eigenen Land.“ Den Migranten ginge es mehrheitlich besser als der mit Armut kämpfenden Bevölkerung, so Dener. Das Urteil des Experten ist eindeutig: „Was Deutschland bevorsteht, ist in der Türkei schon Realität.“

Remigration oder Weiterfahrt?

Bei den türkischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in diesem Jahr wird das Migrationsproblem den Wahlkampf entscheidend bestimmen. So wirbt die ZP mit „Busfahrten nach Damaskus“ ohne Rückfahrschein – und unterstützt millionenfach angeklickte YouTube-Projekte wie den Film „Sessiz İstila“ („Stille Invasion“). Amtsinhaber Erdoğan bereitet Beobachtern zufolge derweil ein Treffen mit Assad vor, das auch für Europa schicksalhaft werden könnte: Sollte Erdoğan kein Deal mit Syrien zur Remigration von Millionen Syrern gelingen, könnte der Migrationsstrom nach Europa abermals zunehmen und der Bevölkerungsaustausch hierzulande somit weiter beschleunigt werden. Eine Kehrtwende in der europäischen Migrationspolitik ist in beiden Fällen unausweichlich.

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