Die Aufregung um die COMPACT-Geschichtsausgabe „Polens verschwiegene Schuld“ ist groß. Die polnische Regierung will gegen das Magazin vorgehen.
Vergangene Woche erreichte das COMPACT-Magazin ein offizielles Schreiben der polnischen Botschaft. Der Inhalt hat Skandalcharakter: Sollte der Verkauf der Geschichtsausgabe „Polens verschwiegene Schuld“ nicht eingestellt werden, würde der Nachbarstaat Deutschlands rechtlich gegen COMPACT vorgehen. Das Magazin spricht von einem „ungeheuerlichen Eingriff in die Pressefreiheit durch einen ausländischen Staat“.
Worum geht es?
Polen sorgte letztes Jahr für Aufsehen, als es aus heiterem Himmel 1,3 Billionen Euro von Deutschland an Reparationen für den Zweiten Weltkrieg forderte. Zahlreiche patriotische Medien berichteten und stellten klar, warum das Stellen dieser Ansprüche fast 80 Jahre nach dem Krieg völlig unbegründet ist.
COMPACT brachte in der Folge ein Geschichtsheft heraus, in dem der polnische Chauvinismus in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts aufgearbeitet wird. So existierte beispielsweise kein Nachbarland Polens, das in der Zwischenkriegszeit nicht von ihm angegriffen wurde. Auch die Übergriffe auf die deutsche Minderheit im polnischen Staatgebiet werden thematisiert. Wir interviewten zu dem Thema vor einiger Zeit den Historiker Dr. Stefan Scheil.
Polnische Botschaft spricht von Lügen
Die Botschaft Polens spricht nun von „historischen Lügen“ und droht. rechtliche Schritte in Erwägung zu ziehen. Begleitet wird das Vorgehen gegen COMPACT durch eine Kampagne gegen das Magazin in mehreren großen polnischen Medien.
COMPACT geht nun davon aus, dass die polnische Botschaft einen Prozess zum Verbot der Geschichtsausgabe „Polens verschwiegene Schuld“ beginnen könnte. Doch das Magazin zeigt sich wehrhaft: Man freue sich darauf, vor Gericht nachweisen zu können, dass „der polnische Staat tatsächlich ´von Versailles bis zur Vertreibung´ schwere Verbrechen an Deutschen begangen hat“.
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