IKG-Präsident fordert „Shoa-Zentrum“ in Wien – ÖVP ist „gesprächsbereit“

Am 31. Jänner 2023 gab Bundesministerin Karoline Edtstadler (r.) eine Pressekonferenz zum Umsetzungsbericht 2022 - Nationale Strategie gegen Antisemitismus. Im Bild mit dem Präsident des IKG Oskar Deutsch (l.).

IKG-Präsident Oskar Deutsch forderte jüngst die Errichtung eines „Shoa-Zentrums“ nach amerikanischen und israelischen Vorbild in Wien. Die ÖVP zeigt sich dafür „gesprächsbereit“. Doch damit nicht genug: Ein Journalist fordert gar die Umgestaltung des „Schandflecks Heldenplatz“ in ein „zentrales Erinnerungsviertel“.

Am 11. Jänner wurde Oskar Deutsch zum Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde wiedergewählt. In seiner aktuellen Amtszeit wolle er sich laut eigenen Angaben verstärkt dem Projekt eines „Shoa-Zentrums“ in Wien widmen. Vorbild seien laut Deutsch entsprechende Einrichtungen in Amerika und Israel, wie etwa das „Holocaust Museum“ in Los Angeles oder die Gedenkstätte „Yad Vashem“ in Israel. Die Begründung für diese beabsichtigte Zementierung des Schuldkults: Durch das Sterben zahlreicher Zeitzeugen müsse man neue Möglichkeiten zur Erinnerung schaffen. Bizarr: In Los Angeles können junge Besucher mittels „Hologrammen mit Überlebenden in Kontakt treten„. Geht es nach Deutsch, sollen künftig auch österreichische Jugendliche mit dieser Art von „Erinnerung“ konfrontiert werden.

Edtstadler und ÖVP zeigen sich „offen“ und „gesprächsbereit

Anlässlich eines gemeinsamen Auftritts mit Deutsch – man präsentierte die Umsetzung der „Nationalen Strategie gegen Antisemitismus“ – zeigte sich ÖVP-Ministerin Karoline Edtstadler für ein derartiges Projekt „offen und gesprächsbereit„. Kein Wunder: Die ÖVP – allen voran Edtstadler – lassen keine Gelegenheit aus, den Schuldkult weiter zu befeuern. Aktuell wird die Novellierung des Verbotsgesetzes vorangetrieben, zudem werden aufgrund eines im Jahr 2020 beschlossenen Gesetzes jährlich tausende „Verfolgte des NS-Regimes und deren Nachkommen“ eingebürgert. Von den Millionenbeträgen, die auch in Zeiten der Krise jährlich in diversen Gedenk- und Erinnerungsinitiativen versenkt werden, ganz zu schweigen: Die Errichtung einer 2021 eröffneten 187 Meter (!) langen „Gedächtnismauer“ im zentralen „Ostarrichi-Park“ kostete dem Steuerzahler beispielsweise knapp 5,3 Millionen Euro.

„Schandfleck Heldenplatz“

Der britisch-jüdische Journalist Liam Hoare greift in einem dreisten Gastkommentar bei der ÖVP-nahen „Presse“ den Vorschlag von Deutsch eifrig auf und schreibt pathetisch, man würde angesichts des Sterbens der Zeitzeugen „in Zeiten des abnehmenden Lichts“ leben. In abgehobener Manier bezeichnet er Österreich als „Täterland„, das „wie immer“ eine Ausnahme sei und „noch immer“ kein Shoa-Zentrum besitzen würde. Denkmäler alleine würden nicht reichen, denn diese wären „stumm„. Und im Gegensatz zum „Jüdischen Museum“ könnte man sich in einem „Shoa-Zentrum“ auch ausgiebig der „Geschichte der Täter“ widmen – den Österreichern also ein weiteres Mal ihre ‚ewige Schuld‘ kultisch vor Augen halten. Der bizarre Kommentar gipfelt im Aufruf, den „Schandfleck Heldenplatz“ (!) nach dem Abbau der Parlamentscontainer in ein „zentrales Erinnerungsviertel“ umzugestalten.

Deutsch beschimpft FPÖ als „Kellernazis“

Bezüglich der politischen Implikationen, die sich IKG-Präsident Oskar Deutsch und Konsorten von derartigen Projekten erhoffen, hält man sich keineswegs bedeckt: Am 27. Jänner nutzte Deutsch etwa das Gedenken an die Befreiung von Auschwitz, um die Freiheitliche Partei als „Kellernazis“ zu diffamieren und vor einer Koalition mit ihr zu warnen. Offenbar dürfte dem eifrigen Präsidenten der Kultusgemeinde entgangen sein, dass die FPÖ seit mehreren Monaten sämtliche Umfragen anführt und eine deutliche Mehrheit der Österreicher zumindest eine Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen wünscht. Absurd: Seit mehreren Jahren boykottiert die Kultusgemeinde die FPÖ, ihre Mitglieder werden aufgefordert, keinerlei Kontakte zu FPÖ-Politikern zu pflegen.

Schuldkult hat verheerende Auswirkungen

Welche verheerenden psychologischen Auswirkungen der im Rahmen der „Holocaust Education“ betriebene Schuldkult auf die Identitätsentwicklung Jugendlicher hat, zeigt eine umfassende Studie aus dem Jahr 2017. Befragte Studenten äußerten in der Reflektion über entsprechende Unterrichtseinheiten etwa, dass sie Schuldgefühle verspürt hatten, sich manipuliert fühlten, Scham verspürten, Deutsche zu sein und in der Folge Angst hatten, ihre Meinung frei zu äußern. Zudem hatten sie das Gefühl, dass ihnen Betroffenheit abverlangt wurde und dass sie eine innere Abwehr gegen das Thema entwickelt hatten. Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass „die Holocaust Education ihr pädagogisches Vorgehen kritisch reflektieren sollte und sich vor allem Evaluationsstudien öffnen sollte„.

Eine Mahnung, die sich auch die ÖVP und Ministerin Karoline Edtstadler zu Herzen nehmen sollten.

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