Den tschechischen Behörden ist ein Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen. Der Schlepperring soll hunderte Migranten nach Westeuropa geschleust haben. Bizarr: Die Schlepper betrieben ein Unternehmen, das die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte zum Ziel hatte.
Bereits am Mittwoch, dem 1. März 2023, berichteten tschechische Behörden von der Zerschlagung eines Menschenschleppernetzwerks. Im Zuge dieser Fahndung wurden fünf Personen festgenommen, vier weitere Tatverdächtige sind noch auf freiem Fuß. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, Migranten durch die Tschechische Republik weiter nach Westeuropa, insbesondere Deutschland, geschleust zu haben. Bereits im September haben wir über das Einsickern tausender afroarabischer Migranten über die deutsch-tschechische Grenze berichtet.
Bizarres Geschäftsmodell
Die Schmuggler agierten allerdings nicht nur im Untergrund. Sie betrieben ein offizielles Gewerbe, dessen Ziel die Anwerbung ausländischer Fachkräfte für den tschechischen Arbeitsmarkt gewesen ist. Die „Ware Mensch“ genießt bei ihnen also einen hohen Stellenwert.
Transitland Tschechien
Im vergangenen Jahr erreichten mehr als 29.000 Illegale die Tschechische Republik. In 2021 waren es 11.000 gewesen. Den Großteil der in der Tschechei ankommenden Migranten zieht es allerdings weiter nach Westen, vor allem in die BRD. Mehr als 70 Prozent der Migranten, die 2022 ins Land strömten, gaben an, syrische Staatsbürger zu sein und zogen weiter nach Westen. Keine 700 Migranten verblieben hingegen in Tschechien.
Balkanroute – noch immer intakt
Die aufgegriffene Schmugglerbande operierte noch in anderen Staaten, unter anderem in der Slowakei und Ungarn. Zentrales Einfallstor auf den Balkan ist dabei Serbien – dort ist es möglich, etwa aus der Türkei visumfrei einzureisen, um dann weiter in die EU aufzubrechen. Da helfen auch temporäre Grenzkontrollen wie an der ungarisch-serbischen Grenze oder zwischen der Slowakei und Tschechien wenig. Mangelhaft durchgeführte Grenzkontrollen und die Nichtahndung illegaler Grenzübertritte schrecken die wenigsten Ausländer ab. Denn die Pull-Faktoren, die die Bundesrepublik Deutschland mit Hartz 4, Bürgergeld und Turboeinbürgerung bietet, sind zu verlockend.
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