Positive Überraschung bei den gestrigen finnischen Parlamentswahlen: Während die Sozialdemokraten mitsamt ihrer regierenden Ministerpräsidentin Sanna Marin eine herbe Niederlage einstecken mussten, konnte die Rechtspartei PS einen respektablen Erfolg verbuchen. Insbesondere bei jungen Wählern konnte man punkten.
Die finnische Rechtspartei Perussuomalaiset (kurz PS) konnte bei den gestrigen finnischen Parlamentswahlen mit 20,1 Prozent ihr bestes Ergebnis und damit einen großen Erfolg einfahren. Perussuomalaiset, geführt von Riikka Purra, ist im EU-Parlament zusammen mit FPÖ und AfD in der Fraktion Identität und Demokratie (ID) organisiert.
Linksliberale Regierung verliert Mehrheit
Die von Sanna Marin geführte Regierung verliert ihre Mehrheit im Parlament. Marins sozialdemokratische Partei (SDP) gewinnt zwar drei Sitze (hält damit nun bei 43 Sitzen), allerdings sind die Verluste der grünen, linken und liberalen Koalitionspartner zu groß, um weiterhin eine Regierung zu bilden. Die liberalkonservative Partei Kokoomus gewinnt ebenso dazu und wird somit mit 48 Sitzen die stärkste Kraft im Parlament werden, knapp vor PS mit 46 Sitzen.
Woher kommen die Gewinne?
Umfragen vor der Wahl zeigten, dass PS besonders die Altersgruppe 18-29 Jahre ansprechen kann. Als dort nach der Wahlpräferenz gefragt wurde, gaben 26 Prozent der Befragten an, für die Patrioten stimmen zu wollen – damit ist Perussuomalaiset die stärkste Kraft in dieser Altersgruppe. Bei der Gruppe der Erstwähler waren es sogar 28 Prozent, auch dort ist man somit Wahlsieger. Regional bedingte Unterschiede sind ebenfalls zu erkennen: So ist PS besonders im Norden des Landes stark und hat ihre Hochburg in der Region Lappland mit 26,8 Prozent der Stimmen.
Neben einer Absplitterung von PS, die 0,3% bei den Wahlen erreichte, gab es keine große Konkurrenz rechts der Mitte. Die nationalistische Kleinpartei „Sinimusta liike“ (Blau-Schwarze Bewegung) erreichte lediglich 0,1% (2382 Stimmen).
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