Bei den anstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei könnten die türkischen Migranten in den westeuropäischen Ländern zum entscheidenden Wahlfaktor werden. In Wien installierte der türkische Präsident Erdogan deshalb sogar einen eigenen Wahlkampf-Chef, der in den Überfremdungs-Hotspots eifrig um die Stimmen seiner Landsleute buhlen soll.
Am 14. Mai wird in der Türkei gewählt. Erstmals geht dabei der amtierende Präsident Recep Tayyip Erdoğan nicht als klarer Favorit aus den Umfragen hervor. Um sich dennoch gegen seinen Herausforderer durchsetzen und seine Machtposition am Bosporus zu sichern, setzt er auf die Stimmen der sogenannten Auslandstürken. Schon bei seiner letzten Wahl im Jahr 2018 stellte diese demographische Masse einen nicht zu unterschätzenden Faktor für Erdogans Wahlsieg dar. Kein Wunder: In vielen westeuropäischen Ländern stellen Türken nach wie vor die größte ethnische Einwanderergruppe dar. Allein in Deutschland liegt die Anzahl türkischstämmiger Migranten bei über 3,5 Millionen. In Österreich sind es mehrere Hunderttausend. Ähnlich große türkische Bevölkerungsteile finden sich auch in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und England.
Die Fünfte Kolonne des türkischen Nationalismus
Für den türkischen Präsidenten sind seine quer über Europa verteilten Landsleute somit nicht nur ein Instrument der Einflussnahme auf den Kontinent, sondern zugleich eine entscheidende Wählergruppe. Alle fünf Jahre entscheiden türkische Migranten durch ihre Stimmabgabe aus dem europäischen Ausland über die Machtverhältnisse in der Türkei. Neben diese politische Komponente tritt noch die offensive Landnahme, die von Teilen der türkischen Einwanderer seit Jahrzehnten auf europäischem Boden geführt wird. Im Jahre 2017 erteilte Erdogan seinen europäischen Getreuen offiziell den Auftrag, die europäischen Völker mit einer hohen Geburtenrate sukzessive zu ersetzen – in einer Rede pries er seine türkischen Stammesbrüder bereits als die Zukunft Europas.
Wahlkampf-Chef in Wien installiert
Nicht zuletzt aus diesem Grund sind die überfremdeten Großstädte Europas, neben Istanbul und Ankara, mittlerweile zentrale politische Hochburgen der türkischen AKP. Dort, wo migrantische Clanstrukturen und dubiose Moscheevereine dominieren, werden liberale Regenbogen-Parteien und nationalistische Islam-Parteien gleichermaßen gewählt. Die einen im europäischen Beuteland, die anderen in der türkischen Heimat – ein klassisches Phänomen der ethnischen Wahl. Für die kommende Wahl im Mai hat die neo-osmanische AKP sogar extra einen eigenen Wahlkampf-Chef nach Wien entsandt.
Austro-Türken besonders treu
Mahmut Koc soll offenbar in überfremdeten Migrantenbezirken und zwielichtigen Hinterhof-Moscheen Wähler für einen politisch schwächelnden Erdogan mobilisieren. Insbesondere Austro-Türken sind nämlich dafür bekannt, in ihrer Heimat nationalistisch-islamischen Parteien ihre Stimme zu geben. Im Jahre 2018 wählten 72,3 Prozent der in Österreich lebenden Türken Erdogan zum Präsidenten. Damit erhielt der türkische Präsident in Österreich um rund 20 Prozent mehr Stimmen als in der Türkei selbst – dort waren es nur rund 53 Prozent.
Remigration in die türkische Heimat
Wer in der Türkei an der Spitze des Staates steht, sollte einem Europäer grundsätzlich gleichgültig sein. Die Tatsache, dass sich in seinen eigenen Städten allerdings zunehmend politische Ethno-Machtblöcke formieren, die sogar einen wahlentscheidenden Einfluss gewinnen, ist ein Problem, das es zu lösen gilt. Eine konsequente Remigrationspolitik wäre ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung und würde nationalistischen Türken und Europäern gleichermaßen zugutekommen.
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