Direkt im Anschluss an seine Rede auf einer Friedensdemo im sächsischen Chemnitz wurde ein identitärer Aktivist von Polizisten umringt und abgeführt. Was steckt dahinter? Was genau ist passiert? Diese Fragen beantwortet er dem Heimatkurier im Exklusivgespräch.
Heimatkurier: Servus Maxi, zum Ostermontag bist Du in Chemnitz als Redner auf der Bühne gestanden. Die Demonstration war explizit als Friedensmarsch angekündigt. Hatte diese Veranstaltung daher eine besondere Bedeutung für Dich, da Du selbst durch die Friedensbewegung politisiert wurdest?
Tatsächlich wurde ich im Vorfeld von einem Gefährten gefragt, ob ich sprechen könnte an diesem Ostermontag, weil er nicht hundertprozentig wusste, ob er da sein kann, um selbst etwas vorzutragen. Ich wollte ihn natürlich nicht im Stich lassen und fing sofort an drauflos zu schreiben. Erst als ich fertig war, habe ich mich nach dem Motto der Demo erkundigt und habe dann noch eine kleine friedensbezogene Ergänzung am Ende verfasst, um die thematische Kurve zu kriegen.
Auf dem Nachhauseweg von der Demo ist mir dann aber in den Kopf geschossen, dass ich meine ersten Reden ebenso aus dem Friedensgedanken heraus gehalten habe. Auf der einen Seite ist es schön, dass ich dem Frieden die Treue halte, auf der anderen Seite traurig, da dieses Thema wieder aktueller denn je ist. Zudem gehört Frieden und Heimatliebe zwangsläufig zueinander. Jeder aufrichtige Patriot sollte nicht nur um den Frieden im eigenen Land, sondern aus Wertschätzung gegenüber dem Fremden auch um das friedliche Zusammenleben anderer Völker bemüht sein. Genauso wie jeder friedliebende Europäer anerkennen sollte, dass Multikulti als Ideologie am Ende mehr Unfrieden stiftet als Bereicherung mit sich bringt.
Fast zu Beginn Deiner Rede sagtest Du, dass Du den Feiertag eigentlich viel lieber im Kreise Deiner Familie als auf der Straße verbracht hättest. Was hat Dich motiviert, Dich letztlich gegen diesen Wunsch zu entscheiden und zum Ostermontag in Chemnitz auf der Bühne zu stehen?
Die Tatsache, dass man seine Freunde und Gefährten nicht im Stich lässt. Ich stelle nicht in jedem Falle den Einsatz für Ideale wie Frieden und Freiheit über die Familie. Grundsätzlich denke ich sogar, dass die Treue und das Vertrauen zur Familie und zu guten Freunden einen höheren Stellenwert hat und dennoch sollte man stets abwägen und bewusst einschätzen. Dabei hilft oft das Bauchgefühl. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es sich gut angefühlt hat und ich mich richtig entschieden habe.
Kurz nachdem Du die Bühne verlassen hast, kamen schnellen Schritts ein halbes Dutzend Beamte der „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit“ der Polizei auf Dich zu. Diese Einheiten sind seit den Jahren des Coronaregimes bundesweit berüchtigt. Was hast Du in diesem Moment empfunden?
Ich wurde ja vom Versammlungsleiter schon vorgewarnt und hatte damit gerechnet. Überrascht war ich dann aber über die Art und Weise. Ich wurde wirklich von etwa sechs Uniformierten umzingelt und mit ausgebreiteten Armen aus dem Demogetümmel in die Nähe eines abseits stehenden Dienstwagens abgeführt. Ich habe den Beamten auch gesagt: „Sie können mich ruhig loslassen, ich komm auch so mit.“ Das hat, welch Wunder, nichts geholfen. Auch so hat man gemerkt, dass die Polizisten mit denen ich da geredet habe, nicht gerade von der entspanntesten Sorte waren und ich hatte ja jetzt im Laufe meines Lebens nun schon weitaus mehr solche Bekanntschaften als Zehen und Finger zusammen.
Nun zur entscheidenden Frage: Nachdem Du von den Beamten gepackt wurdest, haben sie Dich für die Identitätsfeststellung zu ihrem Polizeifahrzeug gebracht. Während die Menge auf der Straße ihre Entrüstung über diese unverhältnismäßige Maßnahme herausrief, erklärten Dir die Polizisten, aus welchem Grund sie Deine Personalien haben wollten?
Es wurde mir gesagt, dass sie die Personalien aufnehmen, damit sie, falls die Rede strafrechtlich relevant sein sollte, wissen, wer denn da genau gesprochen hat, um die weitere Bearbeitung zu beschleunigen. Oder zumindest so etwas in der Art. Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich das erst, wenn ein gelber Brief kommt, was ich nicht glaube.
Noch als Du auf der Bühne standest, wurdest Du kurz vom Versammlungsleiter unterbrochen, der Dir mitteilte, dass die Polizei offensichtlich Deine Rede auf dem Kieker hat. Hast Du Dich von diesem Moment an verunsichert gefühlt bzw. versucht Deine Rede abzumildern?
Nein überhaupt nicht, ich stehe dazu was ich sage, weil es kein Verbrechen ist, sondern das Richtige. Und wenn sie mich von der Bühne tragen, weil ich über Dankbarkeit, Respekt und Liebe spreche, dann werden wieder ein paar Taube, die hören wollen, ihre Ohren öffnen und dann hat sich alles gelohnt.
Die Demonstration sendete neben dem Motto für den Frieden noch eine weitere wichtige Botschaft: Einigkeit im widerständigen Lager – direkt hintereinander standen Vertreter von „Chemnitz steht auf“, Freie Sachsen, AfD und IB auf der Bühne. Wie beurteilst Du diese Entwicklung der Montagsdemonstrationen?
Als längst überfällig. In einer Welt, in der man im Studium Punkte abgezogen bekommt, weil man Fantasiegeschlechter nicht berücksichtigt, ist man schneller ein gesellschaftlich Ausgegrenzter als man Gleichberechtigung sagen kann. Solange jemand ausnahmslos friedlich Widerstand leistet und ich mit ihm inhaltliche Schnittpunkte habe, werde ich mit ihm auf einer Bühne stehen, ihm die Hand geben und in die Augen sehen, sonst verschenkt man Potenzial und schwächt den Zusammenhalt im Volk. Deswegen muss ich nicht in allem mit ihm einer Meinung sein. Wie ich auch am Ende der Rede erwähnt habe, hätte ich mich sogar über gewaltfreie linke Gruppierungen gefreut. So oft wie die: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“ schreien, ist eine Demo gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete doch auch deren höchste Pflicht.
Du bist inzwischen seit über zehn Jahren aktiv, was würdest Du einem jungen Menschen sagen, der am Ostermontag in Chemnitz das erste Mal auf einer Demo war, und das Geschehen beobachtet hat?
Lass dich auf keinen Fall einschüchtern. Mir wird nichts passieren. Ich muss dafür keine Strafe zahlen, mir wurde nicht wehgetan und das einzige was mir geraubt wurde, sind zehn Minuten meiner Lebenszeit und das nur, weil ich meinen Ausweis nicht mit hatte. In meinen Augen sind das Anweisungen eines karrieregeilen Polizeibefehlshabers, der für einen Staat arbeitet, der Waffen dort hinschickt, wo Unschuldige damit getötet werden. Das kannst du nicht verstehen? Ich auch nicht! Also melde dich am besten mal per Mail bei meinen Chemnitzer Gefährten unter [email protected]. Mit den Jungs und Mädels dort kannst du mal in Ruhe ins Gespräch kommen.
Interessiert? Hier kann man mehr über die Gruppe erfahren.