„Waren ihre Vorfahren Nazitäter?“ – Spiegel propagiert Schuldkult-Ahnenforschung

Der deutsche Schuldkult treibt zuweilen bizarre Blüten. So veröffentlichte der „Spiegel“ kürzlich eine Anleitung zur Erforschung der eigenen „Schuldkultgenealogie“. Ein Paradebeispiel für den verheerenden Umgang mit der eigenen Geschichte. Verantwortlich dafür ist eine Journalistin, die sich jahrelang bei den Grünen engagierte.

„Waren ihre Vorfahren Nazitäter?“ – mit dieser Frage konfrontierte kürzlich der deutsche „Spiegel“ seine Leser: „Kaum jemand weiß genau, was (Ur-)Opa oder (Ur-)Oma im Nationalsozialismus gemacht haben. Dabei lässt sich das mit etwas Hartnäckigkeit herausfinden. Hier erfahren Sie, wie Sie am besten vorgehen.“ Dazu ein Beitragsbild, das Adolf Hitler und Heinrich Himmler beim Abschreiten einer angetretenen SS-Formation zeigt. Der Bildtext: „Hitler hatte viele Helfer„. Die beabsichtigte Wirkung dieser plakativen Aufmachung: Das Misstrauen und schlechte Gewissen der Leser wecken – und ein weiteres Mal die Erinnerung an die „ewige Schuldzementieren.

Schuldstolz als Ersatzidentität

Der Artikel, dessen weiterer Inhalt sich hinter einer Bezahlschranke verbirgt, ist ein Paradebeispiel für den als Ersatzidentität fungierenden „Schuldstolz“ der Deutschen. Aus dem gesunden Bestreben, die vielfältigen und zuweilen überraschenden Verzweigungen seiner Familie, Herkunft und Abstammung zu erforschen, wird die reduktionistische Aufdeckung und Dokumentation der „Schuld“ seiner Vorfahren – mit der Folge, dass man sich schließlich auch selbst schuldig fühlt. Welche Auswirkungen das haben kann, zeigt eine kritische Studie zur „Holocaust Education“ aus dem Jahr 2017: Befragte Studenten äußerten, dass sie sich manipuliert fühlten; Scham verspürten, Deutsche zu sein und in der Folge Angst hatten, ihre Meinung frei zu äußern. Zudem hatten sie das Gefühl, dass ihnen Betroffenheit abverlangt wurde und sie deshalb eine innere Abwehr gegen das Thema entwickelt hätten.

Grüne Journalistin

Hinter dem fragwürdigen Text steckt die freie Journalistin Friederike Bieber, aktuell Teil der Journalistengemeinschaft „Kill All Darlings“. Laut eigenen Angaben studierte sie in Berlin Philosophie und Geschichte und arbeitete anschließend bei verschiedenen Medien wie dem Spiegel, der F.A.Z. sowie der ZEIT. Für vier Jahre war sie außerdem „in der Bundespolitik“ tätig, wie sie freimütig bekennt. Details zu ihrer Tätigkeit gibt sie keine Preis, doch die auf ihrem Twitter-Profil verlinkte Homepage führt zur Seite der „Grünen“ – angesichts ihrer ideologischen Tendenz nur konsequent. Natürlich darf auch das notorische Teilen der Sendungen des Systemclowns Jan Böhmermann nicht fehlen.

Schuld als alleiniges Abstammungsbekenntnis

Bieber liefert sie mit der Aufmachung ihres Artikels ein Lehrstück zu den erinnerungs- und identitätspolitischen Irrwegen der späten Bundesrepublik. Sie entlarvt, dass das einzig legitime Abstammungsbekenntnis der Deutschen im 21. Jahrhundert nicht das Bekenntnis zu Volk, Kultur und Geschichte, sondern zur eigenen Schuld darstellt:

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