Etwa 200.000 Schüler aus der Ukraine besuchen aktuell eine deutschsprachige Schule in der Bundesrepublik. Nun warnt der Deutsche Lehrerverband vor einem „Scheitern der Integration„. Doch diese ist ohnehin nicht erstrebenswert und für beide Seiten von Nachteil – denn die Ukraine benötigt ihre Jugend dringend zum Wiederaufbau des Landes.
Mehr als eine Million Ukrainer kamen seit dem vergangenen Jahr nach Deutschland. Bezüglich des Umgangs mit den etwa 200.000 ukrainischen Schulkindern gab es bereits im März vergangenen Jahres Meinungsdifferenzen zwischen Deutschland und der Ukraine. Während letztere einen Unterricht forderte, der ihnen ihre “nationale Identität” belässt und eine baldige Rückkehr in ihr Heimatland ermöglicht, stellte sich Deutschland auf einen längeren Aufenthalt der Ukrainer ein – und steckte sie in sogenannte “Integrations-” oder “Willkommensklassen”. „Die, die hier sind, werden wohl bleiben“, lautet die Arbeitsthese. Doch besser für alle Beteiligten wäre es gewesen, wenn bei der Unterrichtung der Kinder bereits die Grundlagen für eine ehest mögliche Rückkehr gelegt worden wären.
Herber Verlust für die Ukraine
Für die Ukraine wäre der Verlust dieser Staatsbürger nämlich ein herber Verlust. Das Land verliert damit gerade die Jugend, die es zum Wiederaufbau nach dem Krieg dringend benötigt. Und auch in Deutschland ist ihr Aufenthalt eine Bürde. Zwar fallen die Ukrainer nicht besonders häufig durch Messerstechereien und Gruppenvergewaltigungen auf, aber ihre Anwesenheit ist dennoch eine enorme Belastung für den Sozialstaat. Nur 27 Prozent der Ukrainer sind erwerbstätig, gerade einmal vier Prozent verfügen über gute Deutschkenntnisse. Die Ukrainer haben damit wesentlich zum rasanten Anstieg der ausländischen Grundsicherungs-Empfänger im vergangenen Jahr beigetragen. Bereits jetzt will nur eine Minderheit der ukrainischen Flüchtlinge nach dem Konflikt wieder in ihre Heimat zurückkehren.
Europaweiter Wunsch
Und auch die Situation der ukrainischen Schüler bereitet nun erhebliche Probleme. Heinz-Peter Meidingen, der Verbandspräsident des Deutschen Lehrerverbandes, fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Die gelungene Integration der ukrainischen Schüler würde von ihr an die Wand gefahren und die Ziele komplett verfehlt, klagt er. Mehr Investitionen von Seiten der Länder seien nötig. Doch was Meidingen nicht erkennt: Diese „Integration“ ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Es wäre besser gewesen, dem Wunsch der Ukraine zu folgen und die Schüler in separierten, ukrainisch-sprachigen Klassen unterzubringen, damit ihre nationale Zugehörigkeit zu bewahren und so die Grundlage für eine ehestmögliche Rückkehr nach der Eindämmung und Beendigung des Konflikts zu legen.
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