Eine Studie des „Royal Society„-Instituts stellte einen Zusammenhang zwischen einem gesunden Ekelempfinden und einer migrationskritischen Haltung fest. Demnach haben Menschen mit einer hohen Abneigung gegen unangenehme Gerüche ebenso Vorbehalte gegenüber Fremden. Das Phänomen sei evolutionär bedingt und kulturübergreifend nachweisbar.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Doch beim Geruchsinn folgt jeder der eigenen Nase. Die Untersuchung der «Royal Society» wurde in neun Ländern auf fünf Kontinenten durchgeführt. Die Ergebnisse seien kulturübergreifend robust. Aus der Geruchssensibilität können demnach soziale Einstellungen abgeleitet werden.
Das Ergebnis der Studie
Fast 7.000 Teilnehmer wurden in die Studie einbezogen. Konkret haben die Forscher festgestellt, dass es im Menschen eine angeborene Abneigung gegen Gerüche gibt, die mit Fremden in Verbindung gebracht werden. Einige Menschen haben eine besonders starke Abneigung gegen Körpergerüche wie Schweiß, Mundgeruch, stinkende Füße oder Darmgase. Dabei handelt es sich um Personen mit einem besonders feinen Geruchssinn. Diese Menschen würden Personen aus fremden Kulturen eher ablehnen als Menschen mit einem schlechteren Geruchssinn. Interessant ist dabei, dass die Ergebnisse sowohl in Afrika als auch Europa nachgewiesen werden konnten.
Evolutionäre Erklärung
Die Wissenschaftler vermuten, dass „die Vermeidung von Krankheitserregern mit sozialen Einstellungen zusammenhängt„. Evolutionär betrachtet entwickelte sich die Vermeidung schlechter Gerüche wohl dadurch, dass die Menschen sich dadurch vor Krankheiten und Ansteckung schützten. Der Zusammenhang von sensibler Geruchswahrnehmung und einer Ablehnung fremder Menschengruppen entstehe durch unterschiedliche Hygiene- und Ernährungsgewohnheiten. Geruchssensibilität verbinde sich auf diesem Weg mit einer eher negativen Haltung gegenüber fremden Kollektiven. Dass diese evolutionäre Entwicklung keineswegs veraltet ist, sondern dem Menschen auch heute noch dabei helfen kann, sich vor Krankheiten zu schützen, zeigen aktuelle Gegebenheiten.
Eingeschleppte Krankheiten
Durch den medizinischen Fortschritt konnten in Europa viele tödliche Krankheiten ausgerottet werden. Bis vor wenigen Jahren traten diese, wenn überhaupt, nur in Einzelfällen auf. In anderen Teilen der Welt ist die Geißel dieser Krankheiten jedoch überaus präsent. So kommt es beispielsweise auch heute noch zu Pest-Ausbrüchen in Teilen Afrikas und Asiens. 2017 erlagen allein in Madagaskar über 2.300 Menschen dem schwarzen Tod.
Diphtherie auf dem Vormarsch
Auch die potentiell tödliche Hautkrankheit „Diphtherie“ galt in Europa längst als ausgerottet. Nun wurden vom Robert-Koch-Institut allein in Deutschland 170 nachgewiesene Fälle gemeldet. Die Infizierten waren überwiegend Migranten aus Syrien und Afghanistan. Fachleute spekulieren, dass sie sich auf der Balkan-Route angesteckt haben könnten. Allein zwischen Januar und November 2022 wurden in zehn europäischen Ländern mehr als 360 Fälle der Krankheit festgestellt. Die Übertragung findet durch direkten Kontakt mit Infizierten oder deren Ausscheidungen statt.
Menschen mit sensibler Geruchswahrnehmung scheinen also auch in politischen Fragen „einen gesunden Riecher“ zu haben. Wenn sie auch weiterhin ihrer Nase folgen, dürften zumindest sie von einer Ansteckung verschont bleiben.
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