„Feindbild Islam als Sackgasse“ – Warum ein Zweckbündnis keine Alternative ist 

Der siebte und letzte Debattenbeitrag zum Buch “Feindbild Islam als Sackgasse” von Frederic Höfer. Der Autor kritisiert die Vorstellung Höfers, auf abstrakten, traditionellen Werten eine Zweckgemeinschaft aufbauen zu können. Dem entgegen würden die zahlreichen Interessenskonflikte stehen, die in der ethnischen Wahl zum Ausdruck kommen.

Ein Debattenbeitrag von Nationale Freiheit

Große Wellen im patriotischen Lager schlägt das neue Buch „Feindbild Islam als Sackgasse“ von Frederic Höfer. In diesem übt er scharfe Kritik an der liberalkonservativen Anti-Islamhaltung und fordert rechtsorientierte Menschen dazu auf, die „traditionellen Elemente Deutschlands“ zu bündeln. Eine Politik der Remigration hält Höfer für nicht möglich, ohne jedoch dies argumentativ zu bekräftigen. Stattdessen solle man sich, so der Autor, mit der multiethnischen Realität abfinden und versuchen aus der Situation das Beste herauszuholen. Der folgende Kritikbeitrag soll die strategisch kontraproduktiven Haltungen des Autors widerlegen und dabei auch neue Aspekte, wie beispielsweise die „ethnische Wahl“, beleuchten, welche Höfer vollkommen unerwähnt ließ. 

Islamisierung als direkte Folge des Bevölkerungsaustauschs  

Der Erhalt der eigenen ethnokulturellen Identität muss das primäre Ziel der europäischen Rechten sein. Diese Position darf nicht zur Debatte stehen und auch nicht in liberalkonservativer Manier aufgeweicht werden. Nun steht fest, dass die Islamisierung keine natürliche Entwicklung – ausgehend von einem Geistesblitz der Westeuropäer – ist, sondern die Folge von Ersetzungsmigration und Ersetzungsgeburten. Dies erkennt auch Höfer in seinem Buch. Wenn er jedoch dazu aufrufen will, die Unveränderlichkeit der gegebenen Situation zu akzeptieren, dann ist dieses Buch eine komplette Themenverfehlung. Statt einer Erläuterung, warum Remigration und die Stabilisierung der demographischen Lage nicht möglich sein soll, verfasst er eine Islam-Apologie. Anders ausgedrückt: Genau der Fehler, den er Liberalkonservativen vorwirft – nämlich die Vermengung theologischer und demographischer Fragen -, unterläuft auch ihm in diesem Buch.

Ethnische Wahl 

Zudem rät Höfer der AfD, konservative Muslime für sich zu gewinnen, indem sie sich für islamkritische Äußerungen entschuldigen und entsprechende Programmpunkte aus dem Parteiprogramm streichen soll. Als konservativer Rechter hätte man ja mit Muslimen mehr gemeinsam als mit Liberalen und Linken. Dabei verkennt Höfer – bewusst oder unbewusst – einen sehr wichtigen Aspekt, nämlich den der ethnischen Wahl. Die ethnische Wahl ist eine politikwissenschaftliche Erkenntnis, die besagt, dass Zuwanderer (in dem Fall Muslime) nicht aus weltanschaulichen und politischen Überzeugungen, sondern überwiegend auf Basis ethnoreligiöser Interessen wählen. Während sie in ihren Herkunftsländern rechtnationale und konservativ-religiöse Kräfte unterstützen, wählen sie in europäischen Staaten linksliberale Parteien, die die Bedingungen zur Staatsbürgerschaft erleichtern, Parallelstrukturen durch Steuergelder finanziell fördern, weitere Migration zulassen und keine wirkliche Integration einfordern. Ob es aus rechter Sicht intelligent ist, ein noch attraktiveres Programm als linke Parteien für muslimische Zuwanderer anzubieten, sei damit infrage gestellt. 

Gemeinschaften bauen nicht auf abstrakte Werte

Auch hier fällt Höfer, wenn auch wahrscheinlich ungewollt, einem liberalen Irrglauben zum Opfer. Genauso wie es keine Gesellschaft geben kann, welche sich durch abstrakte modernistische Werte wie Egalitarismus, Menschenrechte und Aufklärung zu einer Gemeinschaft entwickelt, ist es auch nicht möglich, unterschiedliche Völker und Kulturen „unter einen traditionellen Hut“ zu bringen. Das ist deswegen nicht möglich, da Gemeinschaften keine freiwilligen, vertraglichen Zusammenschlüsse von vernunftbegabten Individuen sind, sondern historisch und organisch gewachsene Kollektiveinheiten, die nicht willkürlich in einem Schmelztiegel aufgehen können – auch nicht, wenn diesem ein traditionelles Label gegen die moderne Welt verpasst wird. 

Liberale Islamkritik: Scharnierfunktion für rechtes Denken oder primitive Abwehrreaktion? 

Wir alle kennen den Prototyp des Neokonservativen, der liberale und linke Prämissen nutzt, um den Islam zu kritisieren. „Der Islam ist mit westlichen Werten unvereinbar“ , „Der Islam missachtet die Rechte von Frauen und sexueller Minderheiten„, „Der Islam ist antisemitisch und nicht verfassungskonform„. Wir alle kennen diese Aussagen und die meisten Rechten wissen auch, dass eine derartige Islamkritik strategisch und weltanschaulich nicht zielführend ist. Dieses Phänomen bezeichnet Höfer als „Islamfeindlichkeit der 0er Jahre“ und zeigt auf, dass es sich dabei um ein neokonservatives Propagandainstrument aus Amerika handelt. Das Ziel dahinter war eine propagandistische Rechtfertigung der NATO-Interventionen im Nahen Osten nach 9/11. Dabei sollte die Masse für eine Feind-Freund-Unterscheidung (wir als „westliche Wertegemeinschaft“ gegen die „islamistischen Terroristen“) sensibilisiert werden. Diese wurde dann von europäischen Konservativen übernommen, um Kritik an der muslimischen Massenzuwanderung zu üben, ohne dabei die herrschende Ideologie infrage zu stellen.  

In diesem Punkt hat der Autor tatsächlich Recht: Es ist vollkommen absurd, die Vorwürfe von Links gegen Rechts aufzusaugen und an den Islam weiterzureichen (frei nach dem Motto: Double it and give it to the next person). Die Islamisierung ist nicht abzulehnen, da sie die herrschende westlich-liberal-universalistische Ordnung bedroht, sondern weil sie kein natürlicher Prozess ist und unsere ethnokulturelle Identität bedroht. Gleichzeitig darf jedoch der strategische Aspekt der liberalen Islamkritik nicht ignoriert werden. Sie ist nämlich bei vielen Jugendlichen die Einstiegsdroge zur Hinterfragung der herrschenden, linksliberalen Doktrin und der Anfang des Weges zum (neu)rechten Denken. Dazu kommt, dass viele Menschen nicht aus einer theologischen Haltung heraus den Islam ablehnen, sondern aus einer rein emotionalen, instinktiven Perspektive. Sie nehmen die um sich greifende Überfremdung Tag für Tag wahr und assoziieren diese mit dem Islam.

Remigration wirklich unmöglich? 

Wie bereits einleitend erwähnt, vertritt der Autor die Position, dass eine Remigration nicht nur nicht möglich ist, sondern eine „Bürgerkriegsgefahr“ mit sich bringt. Warum sie nun genau nicht möglich sein soll, erläutert er nicht. Fakt ist aber, dass die Möglichkeit der Remigration juristisch, logistisch und auch moralisch präsent ist, sofern man das Konzept der Remigration richtig versteht. Remigration bedeutet keine plötzliche ethnische Re-Homogenisierung Deutschland von heute auf morgen. Remigration heißt auch nicht, die Abschiebung jedes Ausländers/Nicht-Europäers. Remigration heißt auch nicht die Akkumulation von Gewalt gegenüber Migranten. Die Remigration ist ein langfristiger Prozess, welcher darauf abzielt, die demographische Lage zu stabilisieren und ein nach identitärer Sicht gesundes, statistisches Verhältnis von Autochthonen und Zugewanderten herzustellen. Dieser Prozess hat durch die Umsetzung des aktuellen Rechts, durch legitime Modifikationen des Rechts und durch die reale Umkehr von Push- und Pull-Faktoren zu erfolgen.

Dafür ist weder ein Umsturz noch ein gewaltsamer Bürgerkrieg notwendig, sondern lediglich eine essenzielle Sache: Der politische Wille!  

Das jüngst im Jungeuropa Verlag erschiene Buch “Feindbild Islam als Sackgasse” des Autors Frederic Höfer hat im rechten Lager für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Um diese Diskussion zu kanalisieren, haben wir am Heimatkurier zum Thema ein Debattenforum eröffnet. Alle Beiträge können über die Suchfunktion jederzeit aufgerufen und nachgelesen werden.

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