Entlarvt: Rückgabe „gestohlener Kirchenglocken“ entpuppt sich als Lüge

„Deutscher Bischof übergibt gestohlene Kirchenglocken in Polen“, mit diesen und ähnlichen Schlagzeilen berichteten deutsche Medien kürzlich über das Projekt „Friedensglocken für Europa“. Ob aus historischer Unkenntnis oder mit Absicht wird in den Berichten bewusst der Eindruck geschürt, dass Deutschland die Glocken im Zweiten Weltkrieg gestohlen hätte. Ein historisches Ammenmärchen, das tief blicken lässt.

Drei historische Glocken wurden im Rahmen der Aktion „Friedensglocken für Europa“ des Bischof Fürst der Diözese Rottenburg-Stuttgart von Deutschland nach Polen, genauer gesagt ins ehemalige Ostpreußen, transportiert. Sie stammen aus dem sogenannten „Glockenfriedhof“ – dort lagerten Kirchenglocken, die während des Zweiten Weltkriegs zur Metallgewinnung eingeschmolzen hätten werden sollen, jedoch übriggeblieben sind. Ob aus historischer Unkenntnis oder schlichter Schuldkultbesoffenheit suggerieren zahlreiche Medien in ihren Berichten, dass es sich dabei um die „Rückgabe gestohlener Kirchenglocken“ an Polen handelt.

„Besetztes Polen“

Den Vogel schießt dabei die „Tagesschau“ ab, die wortwörtlich schreibt: „Denn die Nationalsozialisten ließen sie wie tausende andere Exemplare im besetzten Polen abhängen, um das Metall für den Kriegseinsatz zu verwenden.“ Kath.ch schämt sich nicht, zu behaupten: „Die Glocken waren in der Zeit des Nationalsozialismus massenweise gestohlen worden„. Doch die entsprechenden Gemeinden und Städte liegen historisch betrachtet nicht im „besetzten Polen“, sondern in Ostpreußen, das vor Ende des Zweiten Weltkriegs unangefochten Teil Deutschlands war. Dabei handelt es sich um Dietrichsdorf (heute: Straszewo), Frauenburg (Frombork) und Siegfriedswalde (Zegoty). Aus dem suggerierten NS-Kulturraub wird so schlichtweg eine Maßnahme zur Ressourcengewinnung in Kriegszeiten – historisch betrachtet keineswegs ein Unikum.

Zerstörung und Vertreibung

Was angesichts dessen ebenso konsequent verschwiegen wird: Den Grund dafür, dass diese Gebiete zum heutigen Polen zählen, bilden systematische Zerstörung und Vertreibung. Frauenburg wurde im Zuge der Schlacht um Ostpreußen etwa durch die Rote Armee erobert und zu 80 Prozent zerstört. Am 14. März 1945 wurde sie der Volksrepublik Polen überlassen, die anschließend die Vertreibung der deutschen Bevölkerung und die Zwangsansiedlung von Ukrainern und Polen organisierte. Noch heute erinnert ein Gedenkstein an das Schicksal der ostpreußischen Flüchtlinge. Erst 1959 erhielt Frauenburg das Stadtrecht zurück, noch 1966 mussten polnische Pfadfinder beim Wiederaufbau helfen. Ein ähnliches Schicksal ereilte Siegfriedswalde: „Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit aus Siegfriedswalde vertrieben.“ Angesichts dessen wirkt es wie ein Hohn, wenn behauptet wird, die Glocken wären „ihren früheren Besitzern in Polen zurückgebracht“ worden.

Völkermord

Schuldkult und anerzogene historische Naivität sorgen dafür, dass derartige Dinge keinerlei Erwähnung mehr finden und ein Tag wie der 8. Mai zunehmend unwidersprochen als „Tag der Befreiung“ gelten kann. Der deutsche Historiker Dr. Stefan Scheil kommentiert die Würdigung der Glockenrückgabe durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) als „starkes und mächtiges Symbol“ folgendermaßen: „Ja, es ist ein mächtiges Symbol, wenn die Opfer eines Völkermordes siebzig Jahre später ihr gerettetes Eigentum den Profiteuren dieses Völkermords übergeben.“ Und ein Nutzer auf Twitter stellt fest:

Der Vorfall zeigt im Kleinen eindrucksvoll auf: Eine echte patriotische Wende kann es nur Hand in Hand mit einer Wende in der deutschen Geschichts- und Identitätspolitik geben.

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