Sonneberg: Ein Lehrbeispiel für den Umgang mit Systemmedien

Viel wurde seit letzten Sonntag über den AfD-Triumph in Sonneberg berichtet. Ein Aspekt fand dabei weniger Beachtung: Der souveräne Umgang mit den vorhersehbaren Angriffen der Systemmedien und die gezielte Förderung rechter Berichterstattung. Ein Kommentar zu einem Lehrbeispiel aus Thüringen.

Ein Kommentar von Philipp Huemer

Bereits im Vorfeld der Stichwahl stand Sonneberg im medialen Fokus. Zahlreiche öffentlich-rechtliche Kamera- und Journalistenteams waren in der thüringischen Kleinstadt unterwegs, um „Stimmungsbilder“ einzufangen. Konkret bedeutete das: Journalisten versuchten mit manipulativen Suggestivfragen möglichst viele Personen zu „heiklen Aussagen“ zu verleiten, die dem Fernsehpublikum dann – aus dem Kontext gerissen – als typische Aussagen vermeintlicher AfD-Wähler präsentiert wurden. „Spiegel TV“ beherrscht diese Disziplin bekanntlich wie kein anderes Medium und stellte das auch in Sonneberg wieder eindrücklich zur Schau.

Sesselmann souverän

Auch AfD-Spitzenkandidat Robert Sesselmann wollte man in klassischer Spiegel-TV-Manier deklassieren. Ohne Vorankündigung lauerte man ihm vor seinem Büro auf. Doch Sesselmann reagierte souverän und ließ die Journalisten abblitzen. Auch als man ihn am Heimweg verfolgte, blieb er gelassen und ließ sich nicht zur Beantwortung der manipulativen Fragestellungen hinreißen. Ein wichtiges Signal, das auch zur Delegitimierung der denunziatorischen Vorgehensweise der Systemmedien beiträgt. Man muss sich eben nicht alles gefallen lassen.

Rechte Medien gefördert

Doch der eigentliche Coup erfolgte nach der Wahl am Sonntag. Sesselmann verweigerte bereits im Vorfeld den Mainstream-Medien jegliches Interview, den Vorzug erhielt stattdessen exklusiv die „Junge Freiheit“. Dadurch wurden nach dem fulminanten Sieg sämtliche Journalisten dazu gezwungen, für ihre Berichterstattung auf ein rechtes Medium zu verweisen. Entsprechend heftig fielen die Reaktionen der bundesrepublikanischen Journalistenkaste in den sozialen Medien aus. Man fühlte sich deklassiert – zurecht und mehr als nur verdient.

Ein Novum

Aber auch die Wahlfeier war an diesem Sonntag fest in „alternativer Hand“. Sowohl AUF1 als auch COMPACT waren vor Ort, letztere berichteten mit einer Liveschaltung. Dadurch kam es zu einem Novum: „Mikrofone von alternativen Medien neben ÖRR und das auch noch bei einem der bedeutendsten politischen Momente des Jahres 2023.“ Ein cleverer Schachzug, der dazu geführt hat, dass man „das viel geklickte, erste historische Interview mit dem neuen Landrat nun auf YT bei Compact und nicht beim ÖRR“ findet.

Ein wichtiges Lehrbeispiel

Die AfD Thüringen demonstrierte in Sonneberg, dass man nicht nur kommunalen Wahlkampf, sondern auch medialen Umgang beherrscht. Zusammen mit einem historischen Wahlerfolg lieferte man ein wichtiges Lehrbeispiel für sämtliche Teilorganisationen und Politiker der AfD und FPÖ: Anstatt verzweifelt nach der Anerkennung durch feindlich gesinnte Journalisten zu gieren, sollte man Medien im eigenen Vorfeld bevorzugen und ihnen eine exklusive Berichterstattung zugestehen.

Die Lehre aus Sonneberg zusammengefasst: Wer alternative Medien wirklich fördern möchte, muss als Politiker den Mut haben, das Monopol der etablierten Medien bewusst und wiederholt zu brechen.

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