Fabian Wolff: Ein „Kostümjude“ wird enttarnt

Fabian Wolff, einst gefeierter „deutsch-jüdischer“ Essayist bei der ZEIT und der Jüdischen Allgemeinen, wurde enttarnt: Seine jüdische Herkunft ist frei erfunden. Was das mit dem deutschen Schuldkult und der sogenannten „Holocaust education“ zu tun hat, erklärt Martin Sellner in seinem Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Sellner

Fabian Wolff, einst gefeierter „deutsch-jüdischer“ Essayist bei der ZEIT und der Jüdischen Allgemeinen wurde enttarnt: Seine jüdische Herkunft ist erfunden. In einer larmoyanten Lebensbeichte kam er dem Outing zuvor. Nun rauscht es im Blätterwald. Von TAZ über NIUS bis jungle world – überall finden sich Abrechnungen mit Wolff. Empörung und Häme oder Mitleid und Verständnis dominieren dabei je nach Lager.

Denn Wolff bezog als ebenso streitbarer wie wehleidiger Essayist klar Stellung. Anhand seines tragik-komischen Falls lässt sich die aktuelle Konfliktlinie in der großen deutschen Metaerzählung ebenso sichtbar machen wie die Macht des „jüdischen Privilegs“ im 21. Jahrhundert. Was in allen Besprechungen des Falls im Mainstream unter den Tisch fällt, soll in diesem Kommentar im Zentrum stehen. Das Kindheitstrauma Fabians, das ihn letztlich in die jüdische Lebenslüge trieb.

Atiimps vs. Antideutsche

Wolff war im Mainstream nicht nur beliebt. Als vorgeblich „jüdische Stimme“ nutzte er die Unangreifbarkeit seines „Sprechorts“ um den Zionismus scharf zu kritisieren. Er stieß dabei auch ins Horn von A. Dirk Moses, einem australischen Genozidforscher. Dieser sieht in der Idee der Einzigartigkeit der Judenverfolgung im Dritten Reich eine intersektionale Benachteiligung der Leiden von Farbigen und Moslems. Wir sind also mittendrin im großen, identitätspolitischen Opferkrieg. Wer „leidet“ am meisten unter dem „weißen, heterosexuellen Mann“ und seinen „Diskriminierungsstrukturen“. Frauen, Trans-, wie Homosexuelle, Lesben, Juden, Schwarze, Muslime, Dicke, Behinderte und so weiter streiten sich in einem nicht enden wollenden „Religionskrieg“ über die Stellung an der Spitze der Opferpyramide.

Antideutschtum als Klammer

Wolff stellte sich dabei „als Jude“ deutlich auf die Seite der Moslems und POCs. Er negierte die Tatsache eines importierten, muslimischen Antisemitismus, verteidigte mit Verve die BDS (eine palästinensische, antizionistische Lobbyorganisation) und wollte den Holocaust im Kontext kolonialer Ausbeutung betrachten. Damit war er jenen, die dessen Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit ebenso wie das Sonderrecht des Staates Israel verteidigen, ein Dorn im Auge. Zu ihnen gehören auch Teile des konservativ liberalen Spektrums, insbesondere im Bereich der Springerpresse (auf Reichelts NIUS wird daher genüsslich mit Wolff abgerechnet). Einig sind sich die Anti- und Pro-Zionistischen Schuldkultpriester nur in ihrer antideutschen Grundhaltung. Beide Seiten werfen sich paradoxerweise gegenseitig ständig vor, „die Deutschen“ aus der Verantwortung zu lassen. Hier wirkt einer der folgenschwersten Konflikte der neueren deutschen Ideengeschichte nach: Der Kampf zwischen Antideutschen und Antiimperialisten, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts in den ideologischen Staatsapparaten tobte. Wolff gehörte tendenziell eher dem letzteren Lager an – was ihn jedoch nicht weniger antideutsch macht.

Jüdisches Privileg: „Ich bin Jude, ich darf das“

Sein Hass auf Deutsche und Deutschland zeigt sich etwa deutlich in diesem vielbeachteten ZEIT-Essay. Vorangestellt ist eine narzisstische Beschwerde über die Zumutung, dass er diesen Text „auf Deutsch“ schreiben müsse. Die ständigen Klage über die angebliche „Bedrohung jüdischen Lebens“ in der modernen BRD, gewürzt mit zwanghaft eingestreuten hebräischen Floskeln, ist gerade deshalb so bizarr, weil Wolff diese Identität gezielt angenommen hat. Sogar die „Jüdische Allgemeine“ konstatiert in ihrer Abrechnung mit Wolff, dass eine jüdische Identität in Deutschland heute „angenehmer“ sei, als eine deutsche.

Ein Psychiater wird darin wie folgt zitiert: „Ich sage häufig, dass die Rollen, die heute jemand erfindet, dass das ein Spiegelbild ist dessen, was in unserer Gesellschaft Anerkennung und Wertschätzung erfährt.“ Die Tatsache ist so offensichtlich, dass keine der zahlreichen Besprechungen es wagt, sie zu leugnen: Wenig von dem, was Wolff geschrieben hat, wäre ohne seiner vorgetäuschten „jüdischen Identität“ sagbar oder interessant gewesen.

Sein angemaßter „Sprechort“ machte ihn weitgehend immun gegen den Antisemitismus-Vorwurf (wer einem Juden Antisemitismus unterstellt, bedient das Klischee des „jüdischen Selbsthasses“ und ist damit selbst antisemitisch – außer er ist selbst Jude, dann darf er das). Zugleich machte seine erfundene Identität die quälenden Heucheleien Wolffs erst relevant. Die Identität, die ihn angeblich so ausgesetzt und bedroht machte, war die Grundlage für seine Karriere und Basis für seine „mutigen“ Essays. „Ich bin Jude, ich darf das„, witzelte bereits der jüdische Komiker Oliver Pollak über das jüdische Privileg. Wolffs Fall beweist ebenso wie die tragische Groteske um Marie Sophie Hingst: Jude in Deutschland sein ist heutzutage ein Privileg, nach dem sich viele sehnen.

Kindheitstraum und Kindheitstrauma

Doch warum ist das so? Wolff selbst gibt uns die Antwort. Grundlage seiner Lebenslüge war eine Behauptung seiner Mutter, wonach eine entfernte Urgroßmutter jüdisch gewesen sein könnte. Für das beschränkte Gemüt des jungen Fabian wirkte diese Aussage wie ein „Brief aus Hogwarts“. Er erinnert sich: „Ich hatte jetzt nämlich etwas, was ich über mich selbst erzählen konnte, auch wenn es mein Gegenüber womöglich befremdet, was dann auch oft genug geschah. Ich hatte jetzt eine Geschichte, ich hatte eine Identität.“

Die entscheidende Frage hier lautet: Warum hatte er vorher weder Geschichte noch Identität? Die Antwort liegt in der „Holocaust education“ – einem menschenunwürdigen Ritual aus dem Giftschrank der „schwarzen Pädagogik“, das Jahr für Jahr an jedem neuen Jahrgang an deutschen Schulen vollzogen wird. Wie von Experten nachgewiesen, zerstört diese gezielte Traumatisierung in weiten Teilen die Fähigkeit deutscher Kinder, sich mit ihrer eigenen Geschichte und Nation zu identifizieren.

Ersatzidentitäten müssen her. Vor allem junge Männer flüchten sich in die zahlreichen, käuflich erwerbbaren neo-tribalen Subkulturidentitäten. Sie werden national agnostische „Gamer“, „Trecker“, „Digital Nomads“, „Crypto-Experten“, „Fitness-Influencer“ et cetera. Anderen reicht das nicht: Sie wollen aufarbeiten, wiedergutmachen, Teil der Ideengeschichte sein. Als „Feministen“, „Antirassisten“ und so weiter affirmieren sie politische Identitäten, die sich gegen den „alten weißen Mann“ richten.

Die Transgenderbewegung ermöglicht heute jedem den Eintritt in die privilegierte Opferpyramide qua chemischer oder chirurgischer Selbstverstümmelung. Fabian Wolff wurde jedoch ein identitätspolitischer Strohhalm gereicht. Es war wohl teils Selbst-, teils Publikumsbetrug, als er sich aus dem Kommentar seiner Mutter eine jüdische Identität zurechtzimmerte. Sich darüber zu mokieren ist nachvollziehbar. Wir dürfen dabei aber nicht die wahren Schuldigen vergessen. Die Betreiber und Profiteure der ruinösen „Holocaust education“, die aus politischem Kalkül eine antideutsche Zivilreligion am Leben halten, brachten auch den Fall Wolff(s) als Kollateralschaden hervor.

180 Gradwende oder „finis germania

Wie Björn Höcke sagte, brauchen wir eine 180 Gradwende in der Erinnerungspolitik. Auch für deutsche Kinder muss eine gesunde, unverkrampfte Identifikation mit ihrer Herkunft jenseits von Selbsthass und Schuldkomplex möglich sein. Das bedeutet nicht die Leugnung realer Verbrechen und Verfolgungen, sondern ihre Kontextualisierung, Verwindung und Historisierung – so wie das seit Anbeginn der Geschichtsschreibung mit allen Verbrechen aller Völker geschehen ist.

Nur dann können Deutsche selbstbewusst – ohne übersteigerter oder verkrüppelter Identität – wieder auf der Weltbühne mit dem jüdischen Volk und allen anderen Völkern auf Augenhöhe interagieren. Unterbleibt diese notwendige Wende, gibt es keine Aussicht auf ein Ende der Katastrophe. Die deutsche Jugend wird weiterhin Generation für Generation künstlich traumatisiert werden. Diejenigen die radikal nach Sinn und Identität suchen, werden sich weiterhin in die Extrempole „Fabian Wolff“ und „Stephan Balliet“ spalten. Die Dichotomie zwischen fanatischem Juden- und Israelhass und ebenso fanatischem Zionismus und Philosemitismus geht weiter, bis das demographische „finis germania“ eintritt.

Gerade pro-deutsche jüdische Stimmen, die aufgrund des besagten Privilegs in Deutschland unter besonderem Schutz stehen, wären gefordert, diesem Teufelskreis endlich Einhalt zu gebieten.

Martin Sellner ist patriotischer Aktivist, Autor und
Journalist. Auf Telegram betreibt er einen Kanal mit über 55.000 Followern. Eine tiefergehende Audioanalyse zum Fall Wolff ist hier verfügbar.

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