Am kommenden Sonntag wird in Bayern gewählt, der Wahlkampf nähert sich seinem Höhepunkt. Am Rande einer Veranstaltung konnte der Heimatkurier mit Bastian Treuheit, Landtagskandidat und Stadtrat der AfD, über die Stimmung im Land, die Erwartungen für Sonntag und den Widerstand gegen das Asylheim in Zirndorf sprechen.
Das Spitzenduo der bayerischen AfD für die kommende Landtagswahl am 8. Oktober folgte dem Ruf der mittelfränkischen Kreisverbände und stimmte in Zirndorf auf den Endspurt im Wahlkampf ein. Bastian Treuheit als Zirndorfer Zugpferd verwies auf Umfrageerfolge bei der deutschen Jugend und bekräftigte den Widerstand gegen das im Ort geplante Migrantenheim. Der Heimatkurier konnte ihm am Rande der Veranstaltung einige Fragen stellen.
Lieber Bastian! Der Wahlkampf nähert sich seinem Höhepunkt – wie waren die letzten Wochen für dich? Wie ist die Stimmung bei den Menschen in Bayern?
Bastian Treuheit: Für mich war der Wahlkampf sehr kräftezehrend, er hat mir aber dennoch sehr viel Spaß gemacht. Ich habe mir zum Glück fünf Wochen Urlaub genommen, um mich mit voller Kraft für die Partei einsetzen zu können. Die Stimmung in Bayern ist teils sehr gereizt, das haben wir zuletzt auch in Zirndorf gesehen. Es wird permanent gegen die eigene Bevölkerung regiert und wir von der AfD werden von vielen als letzte Hoffnung gesehen. Deshalb erhoffe ich mir am kommenden Sonntag sehr positive Zahlen.
Wir haben uns zuletzt im August über das geplante Asylheim in Zirndorf und den von dir unterstützen Widerstand dagegen unterhalten. Wie ist hier der aktuelle Stand?
Die aktuelle Stand der Dinge ist sehr positiv. Es wurde eine Facebook-Gruppe von der Initiatorin in Claudia Ziob gegründet, die umfasst jetzt schon 600 Mitglieder, alles Zirndorfer. Das ist bei 25.000 Einwohnern eine sehr gute Zahl. Aber es versammeln sich auch Gegenkräfte, etwa mit “Zirndorf ist bunt”. Allerdings sind diese nicht so erfolgreich, wie sie sich das selbst erhofft haben. Ich ziehe insgesamt ein positives Fazit: Zwar werden wir dieses konkrete Asylheim, das aktuell saniert wird, nicht verhindern können. Aber ich glaube, dass mit dem anstehenden Bürgerbündnis – das nach Artikel 18a einen Bürgerentscheid für zukünftige Projekte plant – zumindest kein weiteres Asylheim mehr in Zirndorf entsteht.
Am Sonntag ist es soweit: Wahltag in Bayern. Mit welchem Ergebnis rechnest du? Sowohl für die Partei, als auch für dich persönlich?
Ich rechne mit mindestens 15 Prozent in Bayern. Leider ist zu vermuten, dass durch den Etikettenschwindel der Freien Wähler und die mediale Sau, die durchs Dorf getrieben wurde, sich viele Wähler eher bei den Freien Wählern wiederfinden und zu uns noch etwas Distanz haben. Aber ich denke, bei den anstehenden Wahlen haben wir dennoch mindestens 15 Prozent. In Fürth zeigen wir mit Infoständen und Wahlkampfveranstaltungen sehr gute Präsenz. Hier kann ich ebenso mit guten 15 Prozent und in Zirndorf selbst mit etwa 18 Prozent rechnen.
Abschließend: Angenommen, du würdest nach diesem Wochenende in den bayerischen Landtag einziehen – was wäre deine erste Amtshandlung?
Wir sind eine sehr bürgernahe Partei und ich habe es schon in vielen anderen Mitteilungen gesagt: Das erste, was ich in Zirndorf machen werde, ist ein Bürgerbüro in der Innenstadt zu eröffnen. Nicht nur, um nahe bei den Bürgern zu sein, sondern auch um Bürgermeister Thomas Zwingel die rote Karte zu zeigen. Wir werden ja mit allen Mitteln bekämpft und es war bereits ein Kampf, die Halle für unsere Veranstaltung zu bekommen. Und man hat es draußen schon vor der Straße gesehen, dass sehr viele Leute hier gegen uns agiert haben. Ich denke, wenn wir – etwa durch ein Bürgerbüro – mehr Präsenz zeigen und näher beim Volk sind, dann können wir bei vielen Leuten, die noch unschlüssig sind, die Hürden weiter senken. Und das wird uns dann auch für die Zukunft stärken.