Der Krieg im Nahen Osten dominiert die Schlagzeilen. Wie bereits im Ukraine-Krieg ist die öffentliche Diskussion von Einseitigkeit und emotionaler Parteinahme geprägt. Einzig Vertreter der AfD, allen voran Tino Chrupalla, bilden hier eine Ausnahme: Sie rufen zur Besonnenheit auf und mahnen eine souveräne deutsche Position ein. Das gefällt naturgemäß nicht allen.
Nach wie vor sorgt der Krieg im Nahen Osten für erregte Gemüter und emotionale, einseitige Parteinahmen. Für zusätzliche Brisanz sorgen die hunderttausenden arabischen und moslemischen Migranten in Europa, die den Konflikt direkt auf unsere Straßen tragen. Umso mehr gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren – maßgebliche Vertreter der AfD, allen voran Fraktionsvorsitzender Tino Chrupalla, machen es vor.
„Diplomatie ist das Gebot der Stunde!“
In seiner Stellungnahme auf „X“ verurteilt Chrupalla zunächst den Angriff der Hamas auf Israel. Anschließend ruft er zur Besonnenheit auf und fordert eine diplomatische und tragfähige Lösung für alle Seiten. Eine vernünftige Positionierung, denn die Folgen einer weiteren Destabilisierung der Region hat in erster Linie Europa zu tragen. In eine ähnliche Kerbe schlägt Daniel Haseloff, Vorstandsmitglied der AfD in Thüringen: „Wir müssen als Opposition das stark machen, was unseren Wählern und uns selbst zuallererst am Herzen liegen sollte – Herr im eigenen Haus sein.“
Kein Ersatznationalismus
Das bedeutet nach Haseloff konkret: Politik der Remigration, um den Import fremder Konflikte zu beenden, konsequente Kritik am Staatsversagen der herrschenden Politik (Stichwort: Evakuierung) und kein Ersatznationalismus in Form von einseitiger Solidarität mit Israel: Wir beobachten eine neue Form der moralpolitischen Selbsterhöhung: Die #Ukraine-Fahne wird schnell ausgetauscht durch die nächste Nationalfahne. Hier heißt es also, das Establishment und seine willfährigen Helfershelfer zu kritisieren: Wann kümmert ihr euch um unsere Anliegen mit derselben Leidenschaft?
Kritik und moralische Erpressung
Doch diese Besonnenheit gefällt naturgemäß nicht allen. Insbesondere transatlantische Konservative – allen voran Schuldkult-Jünger Julian Reichelt – kritisieren Chrupalla für seine ausbleibende Parteinahme: „Was der AfD-Vorsitzende hier tut, ist nichts anderes, als Israel das Recht auf Selbstverteidigung abzusprechen. Schändlich!“. Doch auch einige notorische AfD-Vertreter fallen ihrem Vorsitzenden öffentlich in den Rücken, so etwa Norbert Kleinwächter:
Wenig überraschend haben auch die „Juden in der AfD“ mit der besonnenen Positionierung Chrupallas ein Problem und nutzen die Gräuelpropaganda Israels – die nach wie vor nicht bestätigt werden konnte – zur moralischen Erpressung:
Es ist entlarvend für den geistigen Zustand Deutschlands, dass die Forderung nach Diplomatie und einer souveränen Position für mehr Empörung sorgt, als die eskalierende Rhetorik beider Seiten. Tomasz Froelich, Vize-Chef der Jungen Alternative, fasst zusammen:
Weder Israel noch Palästina
Der Heimatkurier hat seine Position unlängst klargemacht: Dieser Konflikt ist nicht unser Konflikt. Wir sind weder Palästina noch Israel – wir sind Österreich und Deutschland und müssen unsere eigenen Interessen im Blick haben. Dazu gehört einerseits die Kritik an der völlig gescheiterten Migrations- und Bevölkerungspolitik, die diesen Konflikt in unsere Städte importiert hat, als auch die Infragestellung der – maßgeblich vom Schuldkult getriebenen – einseitigen Solidarisierung mit Israel. Wir fokussieren uns daher weiterhin auf unsere Kernaufgabe: Den Kampf gegen den Bevölkerungsaustausch und die Verteidigung nationaler und europäischer Interessen.