Grenzreportage in Chiasso: Hunderte Migranten täglich

Monatlich meldet das Schweizer Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) neue Höchstzahlen illegal aufgegriffener Migranten. Besonders die Südgrenze der Schweiz wird als Einfallstor missbraucht: Täglich werden in Chiasso hunderte Migranten aus den Regionalzügen gefischt – Konsequenzen gibt es keine. Der Heimatkurier machte sich gemeinsam mit dem Schweizer Zoll ein Bild von der Lage.

Im Halbstundentakt kommen in Chiasso Regionalzüge aus Mailand an. Beobachtet man das Treiben am Bahnhof, wird einem das Ausmaß der Asylinvasion schnell bewusst. Afrikaner und Araber steigen aus den Zügen und versuchen sich an den Zollbeamten vorbei zu schleichen. Die Beamten fangen sie ein und nehmen sie auf die Kontrollstation mit. In jedem Zug befinden sich durchschnittlich fünf bis fünfzehn Migranten, erzählt uns ein Beamter.

Kontrolle und Kontrollverlust

In der Kontrollstation werden das Gepäck und die Migranten anschließend kontrolliert. Die meisten haben ihre Pässe bereits weggeworfen. Nach der Kontrolle werden die Migranten kurz befragt. Der Raum füllt sich immer wieder mit neuen Asylanten, die aus den Zügen geholt werden. Einige fordern Asyl, andere hingegen geben den Beamten als Reiseziel „Germany“, „Sweden“, „England“ oder „France“ an. Diese werden mit einem Zettel ausgestattet, auf dem sie aufgefordert werden, den Schengen-Dublin Raum zu verlassen, da sie illegal eingereist sind.

Frustrierende Situation

Doch kontrolliert oder vollzogen wird das nicht, sagen die Grenzbeamten. Viele von ihnen seien ernüchtert und demotiviert, da sie keine geeignete Mittel haben, die illegale Migration unter Kontrolle zu bringen. Der einzige „positive“ wäre laut einem Beamten, dass die Migranten oft weiterreisen und die Schweiz nur als Transitland dient. Dass die Probleme damit nicht gelöst sind, ist dem Beamten bewusst – „aber dann sind wenigstens die Schweizer einigermaßen sicher“.

Schlepper an der Grenze

Bei einem Augenschein der physischen Grenzanlagen entlang eines Waldes treffen wir auf ein Anrainer-Paar. Sie berichten uns über ein Haus auf der italienischen Seite, in dem Nachts Flüchtlinge aus LKWs ausgeladen werden und dann in kleinere Gruppen in PKWs und Lieferwagen umgeladen werden. Wahrscheinlich, um diese anschließend über einen der kaum bewachten Grenzübergänge zu schleusen.

Unser Lokalaugenschein zeigt: Es gibt Handlungsbedarf. So sieht es auch die für Migration zuständige Vorsteherin des EJPD, Elisabeth Baume-Schneider. Für sie geht es jedoch darum, die Grenzen noch weiter zu öffnen und beispielsweise an Afghanen Asyltickets zu verschenken. Konkret im Sinne der Schweiz handeln will nur die SVP. Der Tessiner SVP-Nationalrat Piero Marchesi fordert etwa, die Armee aufzubieten und die Grenzen zu sichern.

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