„Deutsch ist die Saar“: Erinnerung an die Volksbefragung 1955

Am 23. Oktober 1955, also heute vor 68 Jahren, lehnten die Saarländer das sogenannte „zweite Saarstatut“ ab. Sie entschieden sich damit gegen die beabsichtigte „Europäisierung“ ihrer Heimat und für die Wiedervereinigung mit Deutschland. Nicolas von der Jungen Alternative Saarland skizziert anlässlich dessen die turbulente Nachkriegsgeschichte der Region.

Ein Beitrag von Nicolas, Vorsitzender der JA Saarland

Wie Elsass-Lothringen, das seit Jahrhunderten einen ererbten Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich darstellte, war auch das Saarland auf Grund seiner von Bergbau dominierten Wirtschaft und seiner reichen Kohlevorkommen bei den Franzosen sehr beliebt. So versuchten sie bereits nach Ende des Ersten Weltkrieges das durch den Versailler Vertrag aus der Weimarer Republik ausgegliederte Saargebiet für sich zu gewinnen, scheiterten aber an der Stimmung im Volk, welches sich 1935 bei freien Wahlen mit überwältigender Mehrheit für die Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reich entschied.

Anschluss an die französische Republik?

Im Rahmen der bedingungslosen Kapitulation zu Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Saarland erneut von Deutschland abgetrennt. Infolgedessen gründete sich ein vermeintlich eigenständiger „Saarstaat“, der jedoch stark von Frankreich beschränkt und dominiert wurde. Wie deutlich diese Dominanz war, lässt sich in der Präambel der saarländischen Verfassung erkennen, in der es unter anderem hieß: „Das Volk an der Saar (…) gründet seine Zukunft auf den wirtschaftlichen Anschluss des Saarlandes an die französische Republik“.

Das Saarstatut

In den Jahren nach dem Krieg verbesserten sich dann die Beziehungen zwischen der neu gegründeten Bundesrepublik und Frankreich, so dass es 1954/1955 unter Adenauer zu den Pariser Verträgen kam. Mit ihnen sollte auch das Besatzungsregime in Westdeutschland beendet werden. Des Weiteren sahen die Verträge aber auch die vermeintliche Lösung des Saarkonfliktes vor – eine „Europäisierung“ des Saarlandes, welches damit weiterhin ein eigener Staat, jedoch mit starker ökonomischer Bindung an Frankreich bleiben sollte. Darüber sollten die Saarländer abstimmen dürfen.

Saarländer äußerten heftigen Widerstand

Womit jedoch niemand der beteiligten Regierungen gerechnet hatte, war der heftige Widerstand des saarländischen Volkes gegen das Saarstatut, welches ja auch maßgeblich von dem Bundeskanzler Adenauer, der heute für viele vermeintlich Konservative als Identifikationsfigur gilt, getragen wurde. Auf dutzenden Veranstaltungen, Demonstrationen und sogar in einigen Straßenkämpfen äußerte sich ihr Unmut und manifestierte sich in der Parole „Der Dicke muss weg!“ – womit der separatistische saarländische Ministerpräsident Johannes Hoffmann gemeint war.

Das Nein zum Statut galt im Volk als Ja für Deutschland, weswegen es am Abend des 23. Oktober keine große Überraschung war, als der Vertrag mit einer deutlichen Zwei-Drittel-Mehrheit abgelehnt wurde. Damit war der Weg zur „kleinen Wiedervereinigung“ im Westen geebnet.

Heute

Auch wenn seitdem fast 70 Jahre vergangen sind und Frankreich kein Interesse mehr am verarmten Saarland hat, ist seine ethnokulturelle Identität wieder bedroht. Diesmal sind dafür keine französischen Expansionsfantasien verantwortlich, sondern Ersetzungsmigration und globalistische Träume linker Eliten. Und darum ist auch das 1920 gedichtete Kampflied der deutschnationalen Saarländer aktueller denn je und soll uns als Mahnung gelten: Deutsch ist die Saar!

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