Vertreter der jesidischen Volksgruppe inszenieren sich gerne als „Opfer des Islams“, um sich als dessen vermeintlich liberales und tolerantes Gegenstück zu präsentieren. Kaum bekannt ist hingegen, dass jesidische Migranten dieselben strukturellen Probleme aufweisen wie andere orientalische Zuwanderergruppen. Wer bei ihnen aufgrund reiner Islamkritik eine potenzielle Wählergruppe erkennt, sollte seine Position noch einmal überdenken.
Weltweit beherbergt Deutschland die zahlenmäßig größte Diaspora von Jesiden. Nach Angaben des 2017 gegründeten „Zentralrats der Êzîden in Deutschland“ halten sich derzeit etwa 190.000 Angehörige der Volksgruppe in Deutschland auf. Ein Großteil von ihnen kam im Zuge der Asylflut von 2015 nach Deutschland, als ihnen im Nordirak ein Völkermord durch den IS drohte. Trotz der Niederlage der islamischen Terroristen und dem damit endenden Fluchtgrund sind bisher wenige Jesiden in ihr Heimatland zurückgekehrt. Stattdessen widerlegten zahlreiche Angehörige ihres Volkes in den letzten Jahren die Ansicht, dass Clanstrukturen, Ehrenmorde und Sozialmissbrauch nur unter Muslimen auftreten würden.
Ehrenmorde weit verbreitet
Gerade einmal 18 Jahre lang dauerte das kurze Leben der Schülerin Arzu Özmen, als sie am 1. November 2011 von ihren eigenen Brüdern durch zwei Kopfschüsse buchstäblich hingerichtet wurde. Eine 16-Jährige Schülerin aus Augsburg, deren Name nicht bekannt ist, erlebte ein ähnliches Martyrium. Ihr Vater diskutierte in ihrer Anwesenheit darüber, wie er seine eigene Tochter umbringen sollte. Die vermeintlichen Verbrechen beider Opfer: Sie liebten den falschen Mann. Und noch eine weitere Gemeinsamkeit verbindet die Mädchen – beide stammten aus jesidischen Familien. Familien, in denen vielfach ein ebenso mit der europäischen Tradition unvereinbares Frauenbild vorherrscht, wie im islamischen Raum.
Organisierte Clankriminalität
So ist es nicht verwunderlich, dass Parallelgesellschaften und kriminelle Clanstrukturen auch unter Jesiden keine Seltenheit sind. Irina Badavi, selbst Jesidin und Opfer familiärer Gewalt, lastet den Jesiden nicht nur frauenverachtende Traditionen an, sondern benennt auch das Problem fremder Parallelstrukturen. Auch staatliche Stellen sind bereits auf jenen Missstand aufmerksam geworden. So stellte das nordrhein-westfälische Justizministerium strafrechtliche Auffälligkeiten der Jesiden im Bereich der organisierten Kriminalität fest. Sie werden dabei unter anderem in einer Reihe mit Zigeunern und libanesischen Mhallami-Kurden erwähnt. Ähnliche Beobachtungen machte das österreichische Innenministerium. Ein Bericht stellte demnach fest, dass Jesiden – wie auch Somalis, Sudanesen und Kosovaren – zur „Herausbildung abgeschotteter familiärer Großverbände neigen“.
Opfer des Opfermythos
Um diese Fakten unter den Tisch fallen zu lassen, betreibt die jesidische Diaspora geschickte Lobbyarbeit zur Festigung des eigenen Opferstatus. Tatkräftige Mithilfe erhalten sie dabei von liberalkonservativen Teilen der AfD, die in den Jesiden einen antimuslimischen Verbündeten sehen. Frei nach dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ werden dabei selbst eigene Kernanliegen verraten, wenn etwa der Bundestagsabgeordnete Martin Sichert (AfD) gegen die Abschiebung von Jesiden protestiert. Kurzerhand macht man sich damit zum Erfüllungsgehilfen fremder Interessen. Dafür mag einerseits die eigene ideologische Unreife verantwortlich sein. Im Falle von Martin Sichert spielen zu allem Übel jedoch auch private Gründe eine Rolle.
AfD als Vehikel fremder Interessen
Besonders auffällig ist, dass der Abgeordnete sich mit einer Vehemenz für die jesidische Volksgruppe einsetzt, die er sonst vermissen lässt. Möglicherweise rührt dies daher, dass er selbst mit einer Jesidin verheiratet ist. Ronai Chaker (die namentliche Nähe zum Abu-Chaker-Clan ist rein zufällig) ist kein unbeschriebenes Blatt. Bemerkenswert sind erratisch anmutende Twitter-Ausbrüche, in denen sie nach Antifa-Manier jedem Befürworter des ethnischen Volksbegriffs eine Nähe zum Rechtsextremismus andichtet. Die AfD hingegen dient ihr als Plattform, um im Einklang mit dem westlich-liberalen Wertenarrativ eigene ethnokulturelle Interessen voranzutreiben. So sprach sie sich jüngst auch für die vieldiskutierte Aufnahme Ali Utlus aus – einem schwulen Türken, der die AfD zuvor jahrelang auf Schärfste verhetzte.
Die Hauptaufgabe des rechten Lagers
Jeder Parteifunktionär sollte vor diesem Hintergrund seine Tätigkeit überdenken, wenn persönliche Beziehungen die eigene politische Arbeit gefährden. Wer die Abschiebung illegaler Migranten aus absurdem Fremdpatriotismus verhindern will, handelt nicht nur gegen die Parteilinie, sondern auch gegen das Hauptziel des rechten Lagers: Die konsequente Bekämpfung des Bevölkerungsaustausches und die Umsetzung einer Politik der Remigration. Die historische Aufgabe der AfD und der deutschen Rechten besteht gewiss nicht in der Interessenvertretung nahöstlicher Volksgruppen – sondern im Erhalt Deutschlands als Land der Deutschen.