Nach Bangladesch kämpft nun auch Indonesien mit den Folgen der Migrationswelle der sogenannten Rohingya. In Südostasien befinden sich über eine Million Angehörige dieser muslimischen Volksgruppe in fremden Staaten. Zunächst wohlwollend empfangen, sehen sich die Aufnahmeländer zunehmend selbst mit erheblichen Problemen konfrontiert – ein Paradebeispiel für das Problem grenzenloser Migrationsströme.
Die Rohingya sind eine islamische Minderheit, die im überwiegend buddhistischen Staat Myanmar lebte. Als Vielvölkerstaat hatte Myanmar in der Vergangenheit mit den unterschiedlichen Gruppeninteressen und Identitäten seiner diversen Bevölkerung zu kämpfen. Der Rohingya-Konflikt schwelte seit Jahrzehnten und verläuft entlang ethnisch-religiöser Bruchlinien.
Exodus aus Myanmar
Aus der islamischen Volksgruppe entstanden immer wieder separatistische und terroristische Bewegungen. Im Oktober 2016 brach der Konflikt erneut auf. Die rohingysche Terrorgruppe Harakah al-Yaqin tötete 40 Grenzbeamte in Myanmar. Fast ein Jahr später, im August 2017, eskalierte der Konflikt völlig. Eine rohingysche Terrorgruppe griff koordiniert 24 Polizeiposten in Myanmar an und tötete dabei 71 Beamte. Als Reaktion darauf startete die Regierung eine Militäroffensive gegen die Rohingya, die über eine Million ihrer Volksangehörigen in die Nachbarstaaten vertrieb.
Migration verursacht weltweit die gleichen Probleme
Beinahe eine Million Menschen haben die Grenze zum islamischen Nachbarstaat Bangladesch überquert. Durch den Ansturm vollends überfordert, bildete sich dort das größte Flüchtlingslager der Welt. Die finanzielle und soziale Belastung ist immens, trotz ethnokultureller Sympathie im Aufnahmeland. In den Lagern herrschen slumartige Zustände. Kriminelle Banden und terroristische Gruppen treiben ihr Unwesen. Die Umtriebe wirken sich auch auf die einheimische Bevölkerung aus. Nach sechs Jahren ist die Aufnahmebereitschaft erheblich gesunken.
Indonesier bekämpfen Bootsmigranten
Ein Teil der Rohingya versucht nun nach Indonesien zu gelangen. Aber auch dieses Land, das immerhin die größte muslimischen Bevölkerung der Welt aufweist, ist davon wenig begeistert. Innerhalb einer Woche sind mehr als 1.000 Rohingya in der indonesischen Aceh-Provinz angekommen. Dort stoßen sie allerorts auf Abweisung. Anwohner der Grenzregion schicken die Boote sogar aufs offene Meer zurück. Indonesien hat auf Druck der UN nun zwar einige Hundert der Migranten aufgenommen, doch versucht man einer Entwicklung wie Bangladesch von Anfang an entgegenzuwirken.
Problemmotor Massenmigration
Die Situation der Rohingya in den Nachbarstaaten ist ein weiteres Beispiel, das die Grundprobleme, die mit schrankenloser Migration einhergehen, verdeutlicht. Die Aufnahme einer vertriebenen Volksgruppe geht immer mit dem Import einer fremden Enklave einher. Sobald ganze Familien und Stämme einwandern, etablieren sich im Aufnahmeland Parallelgesellschaften. Aus diesen entwickeln sich zuverlässig kriminelle oder gar terroristische Strukturen, die tribalistische Gruppeninteressen verfolgen.
Andere Staaten handeln souverän
Anders als in westeuropäischen Nationen, handeln souveräne Staaten wie Indonesien jedoch zum Schutz und im Interesse der eigenen Bevölkerung. In diesem Sinne ergreifen diese dann auch entsprechende Massnahmen. Auch Pakistan verfolgt eine solche Politik zum Schutz der eigenen Bevölkerung und weist aktuell hunderttausende illegale Afghanen in ihr Heimatland zurück.