Amoklauf von Hanau: Ein antirassistischer Opfermythos mit vielen Lücken

Deutschland befindet sich im antifaschistischen Fiebertraum. Anti-AfD-Demonstrationen sollen das Land auf eine drohende rechte Gefahr einschwören, die es gemeinsam zu bekämpfen gelte. Eine Gefahr, von der besonders Migranten betroffen seien. Gerade recht kommt den „Kämpfern gegen Rechts“ dabei der Jahrestag des Attentats von Hanau. Er dient der Beschwörung eines Kultes, der Migranten in ihrer Opfer- und Deutsche in ihrer Täterrolle bestärken soll.

Der migrantische Opferkult hat viele Gedenktage. Ob am 8. August, dem Todestag des von Polizisten in Notwehr erschossenen Mouhamed D., oder dem 19. Februar, dem Jahrestag des Amoklaufs von Hanau. Jeder dieser Tage soll der „rassistischen Mehrheitsgesellschaft“ eine Mahnung sein, sich zu bessern. Jeder der Toten wird dazu instrumentalisiert, den Deutschen ein „Rassismusproblem“ zu unterstellen. Dass jährlich tausende Deutsche zu Opfern migrantischer Schläger, Mörder und Vergewaltiger werden, lässt man dabei jedoch aus. Denn um den Opfern dieser Taten gerecht zu werden, bräuchte man wohl ganze Gedenkjahre.

Say their names?

Wie wenig Wert deutsche Opfer in der bundesrepublikanischen Gedenkkultur besitzen, musste selbst ein Opfer des Hanauer Amoklaufs erfahren. Anlässlich des dritten Jahrestages twitterte Faesers Innenministerium im vergangenen Jahr die Namen aller Opfer. Alle Namen, bis auf den der getöteten Mutter des Attentäters, Gabriele Rathjen. Daraufhin zeigte sich die öffentlich-rechtliche Journalistin Dunya Hayali zutiefst empört. Jedoch nicht über das Fehlen eines Opfernamens, sondern über den Hinweis auf das Fehlen selbst, was einen „Schlag ins Gesicht der Hinterbliebenen“ darstelle. Ein deutsches Opfer passt schließlich nicht ins Bild des ausländerfeindlichen Massenmordes.

Tobias R. – kein Rechtsterrorist

Als sich Tobias Rathjen am 19. Februar 2020 nach vollzogener Bluttat endlich selbst richtete, endete das Leben eines geisteskranken, nicht jedoch eines rechtsextremen Massenmörders. So bestätigte es auch der forensische Psychiater Henning Saß, als er Rathjen in einem Gutachten paranoide Schizophrenie attestierte. Rathjen glaubte an eine Rolle als „Auserwählter“ und unterstellte Jürgen Klopp und Donald Trump, dass sie seine Ideen gestohlen hätten. Hinter dieser krankhaften Welt steckte jedoch kein geschlossen rechtes Weltbild. Sein mutmaßlicher Ausländerhass beruhte auf zusammenhanglosen Gedanken und paranoiden Wahnvorstellungen.

Jeder Versuch, den Attentäter von Hanau in die Nähe des rechten Spektrums zu drängen, ist somit ein verzweifelter Diskreditierungsversuch. Wo die argumentative Basis versagt, müssen leicht durchschaubare Unwahrheiten als Totschlagargumente herhalten.

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