Patrick Kolek aus Wuppertal, besser bekannt unter seinem X-Namen Wuppi, erregte im Juni letzten Jahres deutschlandweit Aufmerksamkeit mit der #Stolzmonat-Kampagne. Doch unter die tausenden Followern, die er gewann, mischte sich auch der Staatsschutz. Jetzt sollte ihm aus fadenscheinigen Gründen der Prozess gemacht werden.
Im Juni 2023 war der sogenannte „Pridemonth“ im vollen Gange. Die übliche Allianz aus konformistischen Rebellen und globalen Großkonzernen begann wie jedes Jahr die Bevölkerung gegen ihren Willen mit LGBTQ-Propaganda zu überschütten. Doch dieses Mal beschlossen kreative Online-Aktivisten rund um den Nutzer Wuppi (hier im Heimatkurier-Interview) der Globohomo-Industrie in die Suppe zu spucken. Der Song „Neue Deutsche Welle 2005“ des Spiritus Rector der Neuen Rechten Fler (Achtung: Satire!) wurde zum Sommerhit. Die Zeile „Das ist Schwarz-Rot-Gold: hart und stolz“ inspirierte Patrick Kolek, den Hashtag #Stolzmonat zu etablieren.
Pride Month geht nach hinten los
Wenn Unternehmen ihre Firmenlogos in Regenbogenfarben veröffentlichten, wurde das Logo kurzerhand in den Nationalfarben und mit dem #Stolzmonat versehen in die Kommentare gepostet. Die schwarz-rot-goldene Version erhielt meist deutlich mehr Likes als der ursprünglich Post. So ergab es sich, dass der Hashtag Tag für Tag die Twitter-Trends dominierte. Die Nutzer begannen zu wetteifern, wer die Nationalfarben am kreativsten in Memes verwerten kann, um den Mainstream zu provozieren. Identitäre Aktivisten brachten den Online-Trend auf die Straße, indem sie verschiedenste Akteure der politischen Rechten in einer Herausforderung nominierten, Deutschlandflaggen im öffentlichen Raum zu präsentieren. Der unerwartete Erfolg der Kampagne brachte viele Unternehmen dazu, ihre Regenbogen-Propaganda fürs erste völlig einzustellen.
Gute Stimmung, gute Umfragewerte
Der Sommer 2023 wird deutschen Patrioten noch lange im Gedächtnis bleiben. Getragen von einer Welle der guten Laune, konnte die AfD in Umfragen bundesweit erstmalig die 20 Prozent Hürde überwinden. Jede verzweifelte Überreaktion des Establishments schien in einem Pluspunkt für die AfD zu resultieren. Doch wie sich jetzt herausstellte, hat diese Entwicklung den Staatsschutz auf den Plan gerufen. Der Initiator der Kampagne musste sich neulich vor Gericht wegen Chatnachrichten aus dem Jahr 2019 verantworten.
Stasimethoden gegen Wuppi
Das brisante an dem Vorfall ist die Tatsache, dass die Ermittlungen nicht etwa begonnen, weil eine Anzeige wegen der betreffenden Chatnachrichten eingegangen ist. Wie sich durch eine Aussage im Prozess herausstellte, begannen die Ermittlungen des Staatsschutzes, weil Vorgesetzte den Auftrag gaben, den „mutmaßlich für die inflationäre Verbreitung des #Stolzmonat verantwortlichen Social-Media-Nutzers „Wuppi“ zu identifizieren.“ Dann begann eine beispiellose Schnüffelei. Als man herausfand, dass Patrick Kolek den Twitter-Account der AfD Wuppertal bedient, wurde eine 4TB-Festplatte mit seinen Chatprotokollen und Dateien gefüllt. Die Ermittler interessierten sich sogar für die Ausbildung und den Autogeschmack des Verfolgten.
Dilettantische Anklage
Glücklicherweise wurde das Verfahren vorerst eingestellt, begünstigt durch dilettantische Fehler der Anklage. Die Videodatei, in der verbotene Symbole zu sehen sein sollen, wurde der Verteidigung nicht einmal zur Verfügung gestellt. Das Damoklesschwert der politischen Verfolgung schwebt aber weiter über Wuppi, weil ein weiteres politisch motiviertes Verfahren gegen ihn läuft. Offensichtlich soll er rechtzeitig vor dem Juni 2024 eingeschüchtert werden. Dann soll es wieder einen ungestörten Pridemonth geben und mit der Fußball-Europameisterschaft ein Multikulti-Fest möglichst ohne Nationalfarben gefeiert werden. Deswegen benötigt Patrick jetzt unsere volle Solidarität. Gegenüber dem Heimatkurier versicherte er bereits, sich nicht entmutigen zu lassen und neue kreative Einfälle für den diesjährigen Stolzmonat zu haben.