Zigeunerdorf am Stadtrand von Stockholm: 10 Jahre Verwahrlosung und Bettelei

Nach der Erweiterung der Arbeitnehmerfreizügigkeit für Rumänien und Bulgarien kam es in den Jahren 2013/2014 zu einem Exodus zehntausender Zigeuner nach Mittel-und Nordeuropa. Vielfach bitter arm und hoch kriminalisiert, sorgen sie seither für mannigfaltige Probleme in ihren Gastländern. Verwahrlosung und Bettelei hielten auch in einem kleinen Waldstück am Rande der schwedischen Hauptstadt Stockholm Einzug.

Von der örtlichen Presse und Politik weitgehend ignoriert, brauchte es den rechten schwedischen Journalisten Christian Peterson, um auf die Zustände in Järfälla aufmerksam zu machen. Angrenzend an die nordwestlichen Ausläufer der schwedischen Hauptstadt, ist Järfälla eine unscheinbare und durchschnittlich wirkende schwedische Gemeinde mit rund 80.000 Einwohnern. Beschaulich wirken seine dichten Waldstücke, die man in ganz Schweden findet. Eines dieser Waldstücke möchte man nach Petersons Recherche jedoch lieber meiden – zumindest wenn man nicht gerade nach Fäkalgeruch, Müllbergen und den drohenden Blicken südosteuropäischer Armutsmigranten Ausschau hält.

Vertraute Problematik

Seit rund 10 Jahren nennen in Akalla, zugehörig zu Järfälla, zahlreiche Zigeuner ein kleines Waldstück zwischen zwei Verkehrsstraßen ihr Eigen. Sie leben dort in provisorischen Hütten, die sie aus dem Holz gefällter Bäume errichtet haben. Beim Betreten des Gebietes erkennt man das ganze Ausmaß der Vermüllung und Verwahrlosung. Zigarettenstummel auf dem Waldboden, vergammelte Essensreste in Kühltruhen und improvisierte Toiletten. Als Peterson kurz vor dem Erbrechen steht, mag man meinen, er hätte zuvor eine Dose schwedischen Surströmings geöffnet. Ein kurzer Blick ins Innere der illegalen Barracken reichte dafür jedoch auch. Als er die Roma mit dem Anblick konfrontiert, bedroht man ihn. Das Waldstück soll zudem auch Ausgangsort krimineller Aktivitäten sein. Unvorstellbar erscheint dies nach all dem zuvor Gesehenen nicht.

Ursache: Freizügigkeit seit 2014

Deutschland, Grossbritannien, Schweden. Überall sehen sich die Gastländer der Roma-Zuwanderung mit denselben Problemen konfrontiert. Ursächlich ist dabei immer der Wegfall der Niederlassungsbeschränkungen für die EU-Mitglieder Rumänien und Bulgarien im Jahr 2014. Seither nutzten dies viele Roma, um sich im nördlicheren Europa niederzulassen und – in selteneren Fällen – hier zu arbeiten. Vielfach betätigen sich die Rotationseuropäer jedoch in Bettel-und Klaubanden. Auch in Schweden war dies von Anfang an zu beobachten. Bereits 2014 verzeichnete man einen rasanten Anstieg der Bettelei. 90 Prozent der Bettler waren schon damals rumänische Staatsbürger.

Breite Unterstützung für Remigration

Etliche Beispiele und die nackten Zahlen lassen keinen anderen Schluss zu, als die Zigeuner-Zuwanderung als die negativste Form der innereuropäischen Migration zu bezeichnen. Die Unterstützung für Rückführungen und der Wegfall der Freizügigkeit für bestimmte EU-Mitgliedsstaaten wäre daher in der einheimischen Bevölkerung erwartbar groß. Es scheitert somit wie immer nur am politischen Willen der Entscheidungsträger, die ihre Länder weiterhin südosteuropäischer Armutsmigration aussetzen wollen.

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