Deutschland: Erwerbsmigration seit 2010 fast verdreifacht – vor allem Inder und Türken

Die Zahl der Ausländer, die in Deutschland einen befristeten Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit haben, steigt. Von 2022 auf 2023 wurde ein Zuwachs von etwa 20 Prozent verzeichnet. Die „Blaue Karte EU“ ist der häufigste Aufenthaltstitel – die meisten Inhaber sind Inder. Auch bei Erwerbsmigration ist der Männeranteil besonders hoch.

419.300 – so viele Nicht-EU-Arbeitsmigranten wurden Ende vergangenen Jahres in Deutschland erfasst. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg von 20 Prozent. Die Zahl der Nicht-EU-Arbeitsmigranten, die nach Deutschland kommen, ist seit 2010 konstant gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) öffentlich mitteilt.

Anstieg um nahezu das Vierfache

Im Jahr 2010 hielten sich in der Bundesrepublik rund 85.000 Arbeitsmigranten aus Nicht-EU-Staaten auf. Acht Jahre später ist die Zahl der Arbeitsmigranten in Deutschland auf etwa 220.000 angewachsen. Das entspricht einem Anstieg um mehr als 160 Prozent. Vergleicht man den Wert von Jahresende 2010 mit dem Wert aus dem Dezember vergangen Jahres, ergibt sich ein Zuwachs um das nahezu Vierfache (!) innerhalb von 14 Jahren. Auffällig ist, dass die meisten der in Deutschland aufhältigen Arbeitsmigranten aus „sonstigen Gründen“, die in der Statistik nicht näher erläutert sind, im Besitz einer Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung sind: insgesamt 31 Prozent der legal in der Bundesrepublik aufhältigen Arbeitsmigranten.

Die „Blaue Karte“

An zweiter Stelle stehen Nicht-EU-Ausländer mit einer sogenannten „Blue Card“ bzw. „Blauen Karte“. Voraussetzung für den Erhalt einer „Blauen Karte“ in der EU ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium und zusätzlich ein konkretes, der Qualifikation entsprechendes Arbeitsplatzangebot in einem EU-Land. Ende 2023 hielten sich 113.000 Besitzer einer „Blauen Karte“ in der EU auf. Das entspricht 27 Prozent der Gesamtanzahl von Arbeitsmigranten im vergangenen Jahr. Die meisten Inhaber dieser Aufenthaltsgenehmigung waren Inder (33.000), gefolgt von russischen Staatsangehörigen (10.000) und Türken (8.000).

Roter Teppich für Familiennachzug

Alle Migranten, die im Besitz einer „Blauen Karte“ sind, haben die Möglichkeit zur schnelleren Erteilung einer unbefristeten Niederlassungserlaubnis. Außerdem gelten für diese Erwerbsmigranten Erleichterungen beim Familiennachzug. Mit dem neuen „Fachkräfteeinwanderungsgesetz“ wurde der Personenkreis für den Familiennachzug erweitert. Es ist also wahrscheinlich, dass selbst ein legaler, akademisch ausgebildeter Arbeitsmigrant letztlich im Schnitt nur Mehrkosten verursacht – und kein finanzielles Plus für den deutschen Staat erwirtschaftet.

Migranten mit „akademischer Ausbildung“

49.000 Ausländer waren im vergangenen Jahr im Besitz einer Aufenthaltsgenehmigung für „Fachkräfte mit akademischer Ausbildung“. Im Vergleich im Vorjahr ist hier ein Zuwachs von 23 Prozent, also 9.000 Personen zu verzeichnen. Die meisten dieser Arbeitsmigranten waren auch hier Inder (6.000), gefolgt von Chinesen (4.000) und an dritter Stelle wieder Türken (3.000).

Auch Anstieg bei Ausländern mit Berufsausbildung

Die Zahl der in Deutschland aufhältigen Arbeitsmigranten mit im Ausland abgeschlossener Berufsausbildung ist im vergangenen Jahr um 26 Prozent angewachsen. Stand November 2023 hielten sich 52.000 solcher Ausländer in der Bundesrepublik auf. Die Möglichkeit, eine Aufenthaltserlaubnis in der EU durch eine im Ausland abgeschlossene Berufsausbildung zu erhalten, wurde durch eine Erweiterung des besagten Einwanderungsgesetztes im Herbst letzten Jahres ermöglicht.

22 Prozent mehr „Westbalkan“-Migranten

Auf Grundlage der „Westbalkanregelung“ hielten sich im vergangenen Jahr 26.000 Nicht-EU-Bürger in Deutschland auf. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg von 22 Prozent (14.000 Personen). Die meisten Nicht-EU-Arbeitsmigranten aus der Westbalkanregion stammten 2023 aus dem Kosovo, der erst Ende 2022 ein EU-Beitrittsgesuch gestellt hat.

Mehrheit der Erwerbsmigranten junge Männer

281.000 Personen bzw. 67 Prozent aller im vergangenen Jahr in Deutschland aufhältigen Arbeitsmigranten waren männlich. Die Mehrheit der männlichen Arbeitsmigranten (56 Prozent/233.000 Personen) waren im Alter von 25 bis 35 Jahren. Erst ab 2020 ist ein leichter Anstieg des Frauenanteils (Plus 1,6 Prozent bis 2023) im Bereich der Arbeitsmigration zu verzeichnen.

Verdeckte Verluste

Fakt ist: nicht nur die Zahl der illegalen, sondern auch die Zahl der legalen Migranten, die nach Deutschland einwandern, steigt rasant. Das Einwanderungsgesetz wurde in den letzten Jahren immer wieder ausgeweitet. Durch die Möglichkeit des Familiennachzugs, den alle Arbeitsmigranten haben, gehen sämtlich ökonomische Vorteile – die man in einem Erwerbsmigranten theoretisch sieht – für den deutschen Staat wieder verloren. Denn Infrastruktur, Wohnungsmarkt (z.B. staatlich finanzierte Wohnungen für Migranten), sowie das Gesundheits- und Sozialsystem werden durch den Familiennachzug – ob jung oder alt – stark belastet.

Remigration statt Ausdehnung „legaler“ Migration

Die Arbeitsmigration ist letztlich ein Minusgeschäft. Deutschland sollte stattdessen in Zukunft auf die Ausbildung heimischer Fachkräfte setzen. Ob Fremde nun „illegal“ oder „legal“ in die Bundesrepublik einwandern: sie treiben den Bevölkerungsaustausch weiter voran und verdrängen die Deutschen – das muss ein Ende haben. Anstatt weitere legale Wege für Migranten zu schaffen, sollte auf eine Politik der Remigration gesetzt werden, damit Facharbeiter ihren eigenen Ländern zu Gute kommen.

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