Was das rechte Lager aus Schuldiskussionen lernen kann

Silvio Hemmelmayr ist als Landesobmann der Freiheitlichen Jugend aktuell an zahlreichen Schulen in Oberösterreich unterwegs, um dort Diskussionen mit dem politischen Gegner zu führen. In seinem Gastbeitrag für den Heimatkurier präsentiert er vier Lektionen, die das rechte Lager aus seinen Erfahrungen lernen kann.

Ein Kommentar von Silvio Hemmelmayr

Österreichs Jugend ist nicht politikverdrossen, sie ist parteiverdrossen. Es ist gängige Praxis, dass vor Wahlen Podiumsdiskussionen mit Vertretern aller relevanten Parteien in Schulen stattfinden. Das soll die Schüler dazu motivieren, überhaupt zur Wahl zu gehen und im Optimalfall auch eine Entscheidungshilfe sein, was denn am besten anzukreuzen sei. So auch in der heißen Phase des Wahlkampfs zur Europawahl, denn die Funktionäre haben aktuell Marathons an Debatten zu absolvieren. Folgende Lehren habe ich aus meinen bisherigen Auftritten in Schulen gezogen.

Lektion 1: Die Sprache der Jungen sprechen

Wer am besten bei jungen Menschen ankommt? Junge Menschen! Es ist zwar richtig, dass erfahrene Politiker mit ihrer Routine und ihrem Wissen solche Debatten meist souverän meistern, dennoch können sich Schüler oft besser mit Leuten identifizieren, die dieselbe Sprache sprechen und ähnliche Probleme haben. Politikersprech und Standardfloskeln ziehen bei den Schülern einfach nicht. Insofern sind auch Parteien gut damit beraten, junge Funktionäre in die Schulen zu schicken. Politik ist nämlich keine Sache der Alten, Politik ist das Gestalten der Zukunft, in welcher ebendiese jungen Menschen leben müssen. Das wissen auch die Schüler, die oftmals sehr gut informiert sind und die man auf ihrer jeweiligen Ebene abholen muss. Was uns schon zum zweiten Punkt führt.

Lektion 2: Parteiverdrossenheit

Österreichs Jugend ist nicht politikverdrossen, wie ihr oftmals vorgeworfen wird, sie ist parteiverdrossen. Und das nicht zu Unrecht, denn viel zu oft bewahrheiten sich die Klischees von abgehobenen und korrupten Parteipolitikern, die von ihrer ureigensten Aufgabe, dem Volk zu dienen, nichts wissen wollen. Dazu kommt noch der oben schon skizzierte und viele junge Menschen abstoßende Politikersprech. Das betrifft aber nur das Image der Parteien, denn von Politik an sich sind Jugendliche ganz und gar nicht abgestoßen. Im Gegenteil beweisen sie oft durch pointierte Fragen fundiertes Wissen in vielen Bereichen. Es gilt also, den verkrusteten Parteienfilz aufzubrechen und die Jungen durch frischeres, forscheres Auftreten und den ein oder anderen Schmäh mit unseren Ideen zu begeistern.

Lektion 3: Alle gegen einen

Als Freiheitlicher respektive Rechter darf man sich natürlich keinen Illusionen hingeben, man ist und bleibt für alle anderen Parteien, besser gesagt die Einheitspartei, die Wurzel allen Übels. Das ist aber nicht nur irrelevant, sondern hilft uns sogar, die linksliberale Einheitsmeinung der anderen zu entlarven. Zu überzeugen sind nämlich nicht die Teilnehmer der Debatte, sondern die Schüler. Und die haben oftmals genug von Genderwahn und Massenmigration. Das Alleinstellungsmerkmal der Normalität lässt uns bei der jungen Generation wahre Höhenflüge erleben. Es gilt, konsequent seine Meinung auch in Schulen, die meist kein Hort freiheitlicher Werte sind, zu artikulieren.

Lektion 4: Normal sein

Der letzte Punkt sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, wird trotzdem von vielen trainierten Politikern vernachlässigt. Normal zu sein bedeutet, keinem abgehobenen Politikerhabitus zu verfallen, sondern sich so zu geben, wie man ist. Bodenständigkeit und eloquentes Auftreten schließen einander nämlich nicht aus. Dazu kommt, dass wir mit unseren Werten auch normale Politik machen wollen. Und das sehen auch viele Schüler so, denn für ebendiese ist es auch normal, dass es nur zwei Geschlechter gibt und dass illegaler Massenmigration Einhalt geboten werden muss. Darüber hinaus ist es nicht normal, dass Dragqueens Kindergartenkindern vorlesen und dass wir unsere Wirtschaft zerstören, um illusorische Klimafantasien zu erreichen. Demnach gibt es dann auch Hoffnung, wenn man Applaus für seine Ausführungen bei so jungen Menschen bekommt und der eine oder andere Lehrer die Mundwinkel nach unten zieht.

Silvio Hemmelmayr ist Landesobmann der Freiheitlichen Jugend Oberösterreich und FPÖ-Gemeinderat in Eferding.

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