Die Ersetzungsmigration schlägt hohe Wellen: Am vergangenen Dienstag überquerten mehr als 800 Bootsmigranten den Ärmelkanal und erreichten die britische Küste – ein neuer Negativrekord der letzten zwei Jahre. Die Remigrationspolitik des Premiers Sunak ist nicht proaktiv genug, um den Migrantenansturm aufzuhalten.
Insgesamt 882 Asylanten passierten am 18. Juni in 15 kleinen Booten die Meerenge zwischen Frankreich und Großbritannien. Noch höher war die Ankunftszahl von Migranten nur am 29. November 2022: an diesem Tag überquerten 947 Bootsmigranten den Ärmelkanal. Stand Ende Mai sind seit Jahresbeginn 2024 bereits über 10.000 Bootsmigrantenankünfte in Großbritannien verzeichnet worden. Laut Sky News sind es mittlerweile sogar mehr als 12.000. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Migrantenankunftszahl damit um 18 Prozent gewachsen.
Männliche Afghanen, Iraner und Türken
Von März 2023 bis März 2024 stellten Afghanen die größte Gruppe unter den Bootsmigranten. An zweiter Stelle stehen Iraner und dritthäufigsten überquerten Türken den Ärmelkanal. Die überwiegende Mehrheit dieser Ersetzungsmigranten ist männlich. Nahezu ein Fünftel der Fremden ist zwischen 25 und 39 Jahren alt.
Migrationsstopp und Remigration retten Leben
Die Überquerung des Ärmelkanals ist – gerade im Winter – lebensgefährlich. Durch das wechselhafte Wetter und die kalte Wassertemperatur könnten selbst gute Schwimmer nur ein paar Minuten überleben. Eine Aufnahmestopp und eine Politik der Remigration würden die heimische Bevölkerung vor der Ersetzung schützen, aber auch mögliche Asylanten an der Querung hindern. Gibt es keine Anreize mehr, um westeuropäische Staaten zu erreichen, würden sich deutlich weniger Personen dafür in Lebensgefahr begeben.
Umfragewerte der Konservativen im Keller
In gut zwei Wochen stehen in Großbritannien Unterhauswahlen an. Die derzeitigen Umfragewerte zeichnen ein schlechtes Bild für die Konservative Partei des Premierministers Rishi Sunak. Erste Flüge im Rahmen des Abkommens nach Ruanda würden zudem erst ab dem 24. Juli, also nach den Wahlen, starten. Trotz einiger Bemühungen um Remigration scheinen Sunaks Maßnahmen nicht proaktiv genug zu sein – sonst würden nicht so viele Migranten die britische Küste erreichen.
Gegen Ersetzungsmigration: Nigel Farage kandidiert
Hoffnungen für eine Politik der Remigration weckt die Kandidatur von Nigel Farage. Der politische Störenfried aus Großbritannien tritt mit seiner Partei Reform UK zu den Unterhauswahlen an. Er verspricht u.a. der Bootsmigration ein Ende zu bereiten. Seine migrationskritischen Forderungen verbreitet er auf TikTok, wo die Videos millionenfach angesehen werden – der Nerv vieler Wähler wird damit getroffen. Auch in Großbritannien wird der Ruf nach Remigration immer lauter. Bei den kommenden Unterhauswahlen könnte sich ein Wandel abzeichnen.