Der Krieg im Nahen Osten zwischen Israel und Palästina könnte zu Migrationswellen nach Europa führen, so die Befürchtung vieler. Die Anzeichen dafür häufen sich: nun hat das erste palästinensische Kind aus dem Gaza-Streifen ein Visum für Großbritannien erhalten. Tausende könnten folgen.
Geht es nach Teilen der israelischen Politik sowie der Europäischen Union, sollen die unliebsamen Palästinenser aus dem Gaza-Streifen in Europa angesiedelt werden. Während bereits kurz nach dem Ausbruch des Konflikts die Zahl palästinensischer Asylanten in Griechenland sprunghaft angestiegen ist, hat nun das erste palästinensische Kind aus dem Gazastreifen in Visum in Großbritannien erhalten.
Bürokratiefreiheit für Migranten
Das englische Medium Channel4 hat die Ankunft des 13-Jährigen, dessen Eltern bei einem Luftangriff ums Leben gekommen sind, in Liverpool mit einer emotionalisierenden Videoreportage inszeniert und begleitet. In England wird er nun bei seinem Onkel und dessen Frau unterkommen. Eingefädelt wurde der Deal von einem Labour-Abgeordneten, der nach einer viralen Story über das Schicksal des Jungen den Staatsminister für Migration kontaktierte. Nur einen Tag später wurde das Visum ausgestellt.
Fatale Forderungen
Brisant: erst vergangene Woche hat Griechenlands Außenminister Giorgos Gerapetritis gefordert, einen „humanitären Korridor“ zu bilden und Kinder und Verletzte aus dem Gazastreifen für die Dauer des Konflikts in Europa unterzubringen. Dabei ist klar: einmal angekommen, ist eine Rückführung so gut wie unmöglich – stattdessen werden sie als Ankermigranten für tausendfache Familienzusammenführungen sorgen. Zur Erinnerung: über zwei Millionen Personen leben in Gaza auf einer Fläche, die gerade einmal halb so groß ist wie Hamburg.