Der 20-jährige Philippo wurde in Bad Oeynhausen von einem polizeibekannten Syrer (18) totgeschlagen. Als Vertreter des konservativen Mediums NIUS ein Interview mit dem Vater des Opfers führen, ruft plötzlich ein Angehöriger der Familie ins Mikrofon: „Gib Nazis keine Chance!“. Brisant: ein WELT-Reporter hatte zuvor ein Gespräch mit ihm geführt.
In Bad Oeynhausen (NRW) wurde der 20-jährige Philippo im Kurpark von einem polizeibekannten Syrer (18) totgeschlagen. Am Mittwochabend fand eine Mahnwache statt, an der auch die aus Griechenland stammende Familie väterlicherseits des Opfers teilnahm. Dort stellte sich der Vater der Presse und beantwortete unter anderem Fragen der WELT und von NIUS. Ein Video von UtopiaTV dokumentiert den irritierenden Vorgang, der sich daraufhin abspielt.
„Gib Nazis keine Chance!“
Der Journalist der WELT beendet das Interview bereits früher und unterhält sich daraufhin gezielt mit einem der umstehenden Angehörigen – plötzlich schlägt die bislang entspannte Stimmung um. Der Angehörige unterbricht das Interview und flüstert dem Vater auf Griechisch ins Ohr. Daraufhin sagt er, man habe soeben „eine schöne Information bekommen“. „Dass das Rechte sind“, fährt er auf Griechisch fort, ehe er schließlich wieder auf Deutsch ins Mikrofon ruft: „Gib Nazis keine Chance!“. Daraufhin wird das Interview durch die Familie beendet.
Vermeintliche Instrumentalisierung
NIUS selbst spricht von „irritierenden Szenen“, hält sich mit Kritik an den Familienangehörigen jedoch zurück und rückt stattdessen die Rolle des WELT-Reporters in den Mittelpunkt. Der Vorgang passt ungeachtet dessen zu den immergleichen Vorwürfen von linker Seite, dass der Migrantenmord von Bad Oeynhausen durch rechte Migrationskritiker „instrumentalisiert“ werden würde. Eine mehr als fragwürdige Interpretation – der sich aber offenbar auch manche der Angehörigen des Opfers anschließen.