Der Erlebnisbericht eines Deutschen auf der kanarischen Insel El Hierro macht die unwirkliche Realität an Europas Außengrenzen sichtbar. Hier werden regelmäßig Bootsmigranten empfangen, versorgt, in Bussen weitergefahren und dann auf den Kontinent verbracht. Alles geschieht mit größter Routine, zu Zehntausenden und finanziert von der EU.
Der Willkommensputsch ist nicht vorbei. Seit 2015 wurden nur die Bilder seltener und der Apparat, der die Ersetzungsmigration am Laufen halten soll, routinierter und für Normalbürger unsichtbarer. Dabei sind die Grenzen noch immer offen wie Scheunentore, das Asylrecht nach wie vor eine Zumutung für Europa und die Helfer der Asylindustrie aktiv wie eh und je. Über die westafrikanische Route von Mauretanien und auch noch aus dem Senegal machen sich Bootsmigranten, laut X-Nutzer dimetra meist Malier, Senegalesen und Marokkaner auf nach Norden. Die kanarischen Inseln Teneriffa und Fuerteventura seien bisher die Hauptziele gewesen, doch im letztem Jahr trat El Hierro hinzu, auf die 2023 etwa 14.500 Ersetzungsmigranten anlandeten, bei einer Einwohnerzahl von gerade einmal 11.000.
Hotspot El Hierro
Erst am Wochenende kamen insgesamt 207 Illegale in Booten auf die Insel, bis Ende Juni waren es mehr als 19.000 und für das ganze Jahr wird letztendlich mit bis zu 70.000 Migranten gerechnet. Zielhafen ist dabei La Restinga, am südlichsten Punkt der Insel und damit des spanischen Staatsgebietes, der etwa 400 Kilometer von der Küste Senegals entfernt liegt. Wie der Besucher, der seine Eindrücke im Netz mitteilt, berichtet, ist die Identifizierung, Ortung und Aufnahme der illegalen Einwanderer auf dem Meer eine eingespielte Sache. Per Helikopter werden die Boote aufgespürt, die die Küstenwache dann erstversorgt und, statt in ihre Heimatländer zurückzubringen, nach La Restinga schleppt, wo sie von Mitarbeitern des Roten Kreuzes und anderen Organisationen der Asylindustrie in Empfang genommen werden.
Schiffsladungen junger, afrikanischer Männer
Im Gegensatz zu den dramatischen Bildern und Videos verzweifelter Gestalten, die Asyl-NGOs gerne vorführen, zeigen die Aufnahmen von El Hierro geradezu militärische Disziplin unter den Neuankömmlingen. Einer nach dem anderen wird eingekleidet, durchläuft mehrere Stationen der Untersuchung und marschiert dann in Richtung Reisebus, der sie in das Aufnahmelager bringt. Stutzig wird man angesichts der Tatsache, dass die Reise der jungen Männer, für die man sieben Tage bräuchte, in ihrem keinesfalls hochseetauglichen Boot kaum Spuren zu hinterlassen schien. Die Aufnahmen zeigen keine verletzten oder geschwächten Personen – wie genau und mit Hilfe welcher Schleuser sie ihre Heimat verlassen haben, ist kaum bekannt.
Das Ziel der Ersetzungsmigranten
Während Minderjährige (etwa 600) auf der Insel bleiben, werden erwachsene Ersetzungsmigranten spätestens nach 72 Stunden auf das Festland gebracht. Die Bewohner der Kanaren haben mittlerweile genug, wollen sich den fremden Massen widersetzen und gehen in Las Palmas und Santa Cruz auf die Straße, doch auf El Hierro trauen sie sich kaum offen darüber zu sprechen. Der Großteil der Migranten gelangt über Fähre und Flugzeug anschließend an sein Endziel: Asylverfahren und Vollversorgung in der EU. Kolonnenweise durchqueren sie, frisch und modisch eingekleidet, im Gänsemarsch die Flughäfen. Wer dafür aufkommen muss, ist kein Geheimnis, ganz im Gegenteil: große Werbetafeln informieren Passanten über die Finanzierung der ganzen Operation durch den EU-Fond für Migration, Asyl und Integration, sowie durch das spanische Arbeits-, Migrations- und Sozialministerium. Letztlich also bezahlt von Steuergeldern der Europäer.
Infrastruktur für Remigration statt Immigration
Seit mehreren Jahrzehnten und insbesondere seit dem Katastrophenjahr 2015, konnte sich die Asylindustrie, bestehend aus eher staatsfernen, über staatsnahen und halbstaatlichen Organisationen, bis hin zu offiziellen Einrichtungen ausbreiten und gigantische Ressourcen für ihr Projekt des Bevölkerungsaustausches anhäufen. Eingespielte Arbeitsabläufe, dauerhafte Geldströme und ein weitverzweigtes Personalnetz halten zusammen mit dem fast endlosen Populationsreservoir aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten die Ersetzungsmigration am Laufen. Eine tragfähige und dauerhafte Remigration braucht Zugriff auf ähnliche Ressourcen, die durch politische Willensbildung, aktivistische Arbeit und die Unterstützung patriotischer Initiativen freigeschaltet werden können.