Demo für Compact: Polizei stürmt wegen Gratis-Kuchen

Im thüringischen Gera protestierten am Wochenende mehrere hundert Menschen gegen das Compact-Verbot. Die Polizei reagierte nervös. Gratis-Kuchen brachte schließlich die Eskalation.

Mit Nancy Faesers Erlass vom 16. Juli wurden nicht nur das Magazin und TV-Angebot von Compact verboten, sondern auch das für vergangenen Samstag geplante Sommerfest mit Martin Sellner und Maximilian Krah auf dem Rittergut Nöbeditz in Stößen. Die frei gewordene Veranstaltungsfläche wollte das Bündnis Aufbruch Deutschland daraufhin für eine eigene Festivität nutzen. Doch die Behörden untersagten auch diese mit der Begründung, dass es sich um eine Ersatzveranstaltung handele. Und das, obwohl die Organisatoren zuvor versichert hatten, dass weder Logos noch Equipment der verbotenen Zeitung werden würden.

Schlagstöcke gegen Gratis-Kuchen

Als Reaktion organisierten die Freien Sachsen gemeinsam mit dem Thüringer Bündnis und dem Aufbruch Deutschland kurzfristig eine Demonstration auf dem Hofwiesenparkplatz in Gera. Rund 600 Menschen kamen zusammen, darunter auch der ehemalige Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer und der identitäre Aktivist Martin Sellner. Die Veranstaltung verlief friedlich, bis auf eine Rangelei am Versammlungsrand: Freiwillige Helfer wollten Kuchen an die Teilnehmer verkaufen, was die Polizei untersagte. Als die Backwaren dann umsonst ausgegeben wurden, trieben die Einsatzkräfte die Menge mit erhobenen Schlagstöcken auseinander. Eine ältere Frau, die eine Getränkedose gegen einen Beamten verschüttete, wurde in Handschellen abgeführt.

Faeser muss weg

Elsässer zeigte sich in seiner Rede zuversichtlich: Mit ihrem Schlag gegen die Pressefreiheit habe Ministerin Faeser vor aller Augen ihre Verfassungsfeindlichkeit unter Beweis gestellt. Ihr Sturz sei nur noch eine Frage der Zeit. Compact dagegen werde wiedererstehen. Sellner dichtete die Sommerhymne L‘amour toujours von Gigi D‘Agostino dem Anlass entsprechend um: „Faeser muss weg, Faeser muss weg! Compact muss bleiben, Faeser muss weg!“ Zum Abschluss zogen die Demonstranten zum Rhythmus der Trommeln durch die Geraer Innenstadt. Der Bundesparteitag der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD), der zeitgleich stattfand, wurde auf dem Weg links liegen gelassen.

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