Nahe einer Gedenkveranstaltung für die Mädchen, die in Southport von einem Sohn ruandischer Einwanderer erstochen wurden, verhaftete die Polizei einen Mann mit einer Sturmmaske und einem Klappmesser. Teilnehmer der Gedenkveranstaltung griffen daraufhin eine örtliche Moschee an. 27 Polizisten mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Wie der Mirror berichtet, wurde nach Polizeiangaben um 18.50 die Polizei über einen weiteren Mann mit einem Messer nahe der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Messerangriffs in Southport, England verständigt. Gegen 18.55 wurde der Mann verhaftet und ein Klappmesser sichergestellt. Soweit die Polizeiangaben. Augenzeugen der Verhaftung berichten, der Mann habe eine Sturmhaube getragen, was den Verdacht auf einen Nachahmungstäter erhärten würde. Zur Zeit kursieren angebliche Bilder der Verhaftung, die einen orientalisch aussehenden Mann zeigen.
Situation eskaliert – 39 Polizisten verletzt
Der genaue Ablauf danach ist bisher unklar. Ob es die Meldung des zweiten Messermannes, die zur Eskalation führte, oder diejenige vom Tod des dritten Mädchens, das bereits am Dienstagmorgen seinen Verletzungen erlegen war, lässt sich zur Zeit nicht rekonstruieren. Sicher ist nur, daß Teilnehmer der Gedenkveranstaltung in schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei gerieten. Ziegelsteine und Mülltonnen flogen auf die Einsatzkräfte. Nach den verfügbaren Videoaufnahmen wurde dabei mindestens ein Polizeibus dabei in Brand gesteckt. 39 Polizisten wurden verletzt. 27 davon mußten im Krankenhaus behandelt werden. Auch eine Moschee wurde angegriffen.
Premierminister bei Kranzniederlegung ausgebuht
Wie gering das Vertrauen in die staatlichen Autoritäten ist, hatte sich schon zuvor gezeigt, als Premierminister Keir Starmer bei einer Kranzniederlegung für die Opfer von der Menge ausgebuht wurde. Der Zorn richtet sich zur Zeit auch mindestens ebensosehr gegen Politik und Polizei, wie gegen die Migranten.
Polizei behauptet die Gewalttäter seien von der „English Defense League“
Die englische Polizei behauptet, die gewalttätigen Gendenkteilnehmer, seien Angehörige der „English Defense League“. Da diese 2009 gegründete Gruppe schon seit Mitte der 2010er Jahre kaum noch in Erscheinung tritt, steht aber stark zu vermuten, daß es sich dabei bestenfalls um Personalüberschneidungen aus der alten Zeit handelt. Eher aber ist der Grund dafür, daß diese Behauptung in die Welt gesetzt wurde, daß der ursprüngliche Gründer der EDL, Tommy Robinson, erst vor wenigen Tagen wegen Terrorismusvorwürfen verhaften wurde und nach seiner Freilassung das Vereinigte Königreich verlassen hat. In einer Videobotschaft, deren Echtheit in Zeiten der heutigen Technik allerdings schwer zu prüfen ist, solidarisiert sich Robinson mit der aufgebrachten Menge. Er beschuldigt die Polizei selbst für die Ausschreitungen verantwortlich zu sein, Im Umgang mit Migrantenkrawallen, wie dem Vorfall jüngst in Leeds, habe sie Zustände geschaffen, in denen nur gewalttätige Proteste gehört würden, so Robinson. Überhaupt findet man in den sozialen Medien ein für gewalttätige Proteste von Rechts sehr ungewöhnliches Ausmaß an Solidarisierungen, auch von Personen, die mit Namen und Gesicht in der Öffentlichkeit stehen. Das politische System des Britanniens scheint zunehmend Legitimitätsprobleme zu bekommen.