Durov, Musk, Pavlovski – Techunternehmer im Kampf gegen Zensur?

Frankreich hat den Telegram-Gründer Pavel Durov verhaftet, weil er sich der Zensur verweigerte. Nun melden sich mit Elon Musk und Chris Pavlovski zwei weitere Tech-Unternehmer zu Wort, die sich den Kampf um die Meinungsfreiheit auf die Fahne geschrieben haben.

Unternehmer, vor allem Tech-Unternehmer, die sich als Kämpfer für Meinungsfreiheit inszenieren, sind eine der umstrittensten Kategorien von Menschen im rechten Lager. Aus gutem Grund: Auf der einen Seite sind Dienste wie Rumble oder das von Musk aufgekaufte und umbenannte Twitter für jede oppositionelle Arbeit im 21. Jahrhundert unverzichtbar. Auf der anderen Seite gehören solche Tech-Unternehmer zu keinem politischen Lager, und ihre Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen Regierungen und staatlichen Stellen untergraben ein gutes Stück ihrer Vertrauenswürdigkeit.

Tech-Unternehmer: Misstrauisch beäugt, aber notwendig

Als Frankreich den Gründer des Nachrichtendienstleisters Telegram verhaften ließ, dauerte es deshalb auch nicht lange, bis allerhand Behauptungen die Runde machten, Telegram sei schon seit Jahren kompromittiert. Da stehen wir auch schon vor einem Kernproblem der ganzen Debatte um angeblich sichere, anonyme oder zensurfreie soziale Medien: Was im Code tatsächlich steht, das kann außer den Entwicklern selbst niemand wirklich wissen. Noch weniger kann man in den Kopf eines Mannes wie Elon Musk hineinschauen.

Solidarität?

Auf der anderen Seite gibt es nicht wirklich eine Alternative zu denjenigen Onlineangeboten, und damit auch denjenigen Tech-Unternehmern, die sich öffentlich den Kampf um die Meinungsfreiheit auf die Fahne schreiben. Wie idealistisch der Einzelne dann jeweils ist, das möge man an seinen Worten, mehr aber noch an seinen Taten ermessen. Ein, wenn auch loses, Netzwerk wirtschaftlich mächtiger Tech-Unternehmer scheint aber eines der wenigen realistischen Mittel gegen die immer weiter um sich greifende Zensur zu sein. Die Verhaftung Durovs scheint zumindest eine gewisse Solidaritätswelle ausgelöst zu haben.

Rumble-Gründer Pavlovski: Europa zu gefährlich

Der Gründer der YouTube-Alternative Rumble, Chris Pavlovski, meldete sich vorsichtshalber erst zu Wort, nachdem er europäischen Boden verlassen hatte. Das wäre vor zehn Jahren noch unvorstellbar gewesen, aber heutzutage äußern sich manche Menschen erst öffentlich, wenn sie außerhalb der Reichweite europäischer Justizbehörden sind.

Frankreich: Feind der Redefreiheit

Frankreich tut sich hier als besonderer Feind der Redefreiheit hervor. Pavlovski gab bekannt, dass Frankreich auch Rumble bedroht habe und dass Rumble derzeit vor französischen Gerichten kämpft. Doch auch der italienische Europaabgeordnete Sandro Gozi drohte Elon Musk erst vor wenigen Tagen mit der kompletten Demontage von X, sollte Musk sich den europäischen Zensurrichtlinien nicht beugen.

Musk: Legt sich mit allen an

Musk, was immer man im Einzelnen zu seiner Weltanschauung oder seinen Geschäftspraktiken sagen mag, hat seinen Hut für die Redefreiheit in den Ring geworfen. Erst vor einigen Wochen geriet er öffentlich mit dem britischen Premierminister Keir Starmer aneinander, als dieser auf die Proteste nach der Ermordung dreier Mädchen in einer Tanzschule mit Zensur und Massenverhaftungen reagierte. Auch die Verhaftung Durovs hat Musk öffentlich kritisiert, was für jemanden in seiner Position keineswegs ohne Risiko ist. Musk hat viel zu verlieren.

Nicht „unsere Leute“, aber trotzdem eine Entwicklung zum Guten

Musk, Pavlovski, Durov und andere sind nicht „unsere Leute“. „Das rechte Lager“ wird immer seine Differenzen mit Männern haben, die aus dem Tech- und Startup-Sektor kommen. Das sind einfach zwei verschiedene Welten. Dass sich aber auch dort Widerstand gegen globalistische Zensur bildet, ist eine der besten Entwicklungen der letzten zehn Jahre.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert