England: Bisher 20.000 Bootsmigranten dieses Jahr

Die Zahl der Bootsflüchtlinge, die über den Ärmelkanal nach England gekommen sind, hat für dieses Jahr schon die Zwanzigtausender-Marke geknackt.

Auf den britischen Inseln wehren sich die Menschen immer rabiater gegen die Masseneinwanderung, sei es im Vereinigten Königreich oder in der Irischen Republik. In Nordirland hat dies inzwischen sogar zu einer Verbrüderung irischer Katholiken und Ulster-Loyalisten geführt.

Die Boote sind zum Symbol geworden.

Die Bootsmigranten, die von Frankreich aus mit kleinen Booten den Ärmelkanal überqueren, sind nicht die zahlreichsten unter den problematischen Migrantengruppen. Die Gesamtzahl der Einwanderer in das Vereinigte Königreich lag 2022 wie 2023 bei über einer Million im Jahr. Aber sie sind die sichtbarste und symbolisch bedeutsamste. Wenn die Polizei nicht einmal in der Lage ist, diese illegale Migration aus einem anderen europäischen Land zu beenden, welcher Wille besteht dann überhaupt, irgendetwas zu tun? Wenn Boote, die auf dem Meer über Seemeilen hinweg zu sehen sind, nicht gestoppt werden, wie ernst kann man dann die Beteuerungen der Politiker nehmen, man werde schon etwas unternehmen? Bevor er in die Politik zurückkehrte, war es einer von Nigel Farages wirksamsten Medienstunts, einfach an die Küste zu fahren und die ankommenden Boote zu dokumentieren.

Regierung verspricht nur gegen die Schleuser vorzugehen.

Für das Jahr 2024 wurde nun die Zahl von 20.000 Bootsmigranten überschritten. An einem Tag, dem 18. Juni allein, erreichten 882 Bootsmigranten Englands Küste. Und wieder kommen die üblichen Erklärungen: Das Home Office erklärte, man werde „Schritte unternehmen, um die Grenzsicherheit zu erhöhen“, man werde Nachrichtendienste und Polizei zusammenbringen und ihnen neue Befugnisse nach dem Stil der Terrorismusbekämpfung verleihen. Dabei fällt auf: Nur gegen die Schleuser will man vorgehen. Einfach die Geschmuggelten abzuweisen und ihnen keine Unterbringung mit Vollverpflegung zukommen zu lassen, das ist nicht geplant. Mehr Befugnisse möchten die Behörden aber schon haben, im Stile der Terrorismusabwehr. Aller Erfahrung nach wird sich das eher gegen die Einheimischen wenden als gegen die Schleuser.

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