Der Satz „Kickl ist der gewünschte Kanzler der Österreicher, einer Mehrheit der Österreicher.“ veranlasste Remus-Chef Stephan Zöchling dazu, einen offenen Brief an Reinhold Messner zu schreiben. Messner verwehrt sich gegen jede politische Vereinnahmung, auch durch Kickl. Zöchling verlangte stattdessen aber ein regelrechtes Antifa-Bekenntnis.
Anlässlich seines 80. Geburtstags wurde die Bergsteigerlegende Reinhold Messner von der Tiroler Tageszeitung interviewt. Messner wurde auch zu seiner Einschätzung einer sich veränderten politischen Lage in Deutschland und Österreich befragt. Die AfD und die FPÖ erhalten in der Bevölkerung immer mehr Zuspruch. Diesbezüglich äußerte Reinhold Messner in dem Interview Folgendes: „Kickl ist der gewünschte Kanzler der Österreicher, einer Mehrheit der Österreicher.“
Messners unpolitischer Alpinismus
Messner sieht, dass sich Österreich durch Masseneinwanderung „ein Problem, das wächst“ geschaffen hat. Allerdings trennt er zwischen Politik und Alpinismus und lehnte jegliche politische Vereinnahmung seiner bergsteigerischen Errungenschaften ab. Kickl verglich in seiner Rede zum Wahlkampfauftakt die am 8. Mai 1978 erfolgte Erklimmung des Mount Everest durch Reinhold Messner und Peter Habeler mit einem möglichen Wahlsieg der FPÖ. Niemand habe es den beiden zugetraut, die Spitze zu erreichen, dennoch seien sie aber als Helden zurückgekommen, erzählte Kickl. Sie hätten damit die „Grenzen des Möglichen“ weit verschoben, und das solle auch das Ziel der FPÖ bei der anstehenden Nationalratswahl sein, ist der Kanzlerkandidat überzeugt.
Kickl scheint Messner „zu fanatisch“
Obwohl Kickl Messner selbst „zu fanatisch“ erscheint, hat der ehemalige Extrembergsteiger erkannt, dass ein großer Teil der Österreicher mit dem Programm der FPÖ d’accord geht und nicht noch weitere fünf Jahre von einer Regierung der Systemparteien beherrscht werden möchte. Doch allein diese ehrliche politische Lageeinschätzung war dem linksliberalen Stephan Zöchling zu viel.
#ZusammenStärker gegen Messner
Der Konzernchef des Abgasanlagensteller Remus rief vor Kurzem die Initiative #ZusammenStärker ins Leben – letztlich ein metapolitisches Projekt, das gegen den politischen Gegner von Linken und Liberalen – also rechte politische Akteure und deren Ansichten – vorgehen soll. Zöchling schrieb in Folge der Äußerung Messners zu Kickl einen erpresserisch verfassten offenen Brief an die Bergsteigerlegende. Darin fordert Zöchling den 80-Jährigen dazu auf, „eine öffentliche Klarstellung“ seiner Aussage zu tätigen. „Da Sie in Österreich ein hohes Ansehen genießen, halte ich es für wichtig, dass Sie einen Missbrauch Ihres Namens nicht zulassen. Darum appelliere ich an Sie, Ihre Position noch vor der Nationalratswahl zu präzisieren. In Ihrem, aber vor allem auch im Interesse Österreichs“, heißt es abschließend.
Antifa-Bekenntnis oder Rufverlust
Der linksliberale Konzernchef keine neutrale bis distanzierte Haltung zur FPÖ, sondern will Reinhold Messner ein regelrechtes Antifa-Bekenntnis abverlangen. Nach den Vorstellungen Zöchlings solle Messner wohl konkret gegen die FPÖ wettern und hätte durch seinen hohen Bekanntheitsgrad damit auch ein großes, ihm wohlgesonnenes Publikum. Das alles solle natürlich vor der Wahl geschehen, damit die FPÖ keinen neuen Stimmenrekord erreichen würde. Dem linken Manager passt es gar nicht, dass Messners Kickl-Sager tatsächlich Widerhall in der österreichischen Bevölkerung findet. Deshalb ist sich Zöchling auch für eine subtile Drohung – man beachte den letzten Satz des Briefs – nicht zu schade.
Eine rechte Wende – unaufhaltsam
Doch eigentlich zeigt der ganze Sachverhalt nur, dass sich die metapolitische Arbeit der vergangenen Monate und Jahre gelohnt hat. Immer mehr, gerade junge Österreicher, können sich mit einer FPÖ identifizieren, die sich nicht distanziert, sondern klar für eine rechte Identitätspolitik und Remigration einsteht. Der Brief eines Herrn Zöchling ist letztlich nur einer von vielen wehklagenden Aufschreien, die erfolglos versuchen, eine rechte politische Wende aufzuhalten.