Die Doppelspitze der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Ricarda Lang und Omid Nouripour, kündigt ihren Rücktritt zum nächsten Parteitag an. Sie sprechen von der „tiefsten Krise unserer Partei seit einer Dekade“.
Die Entscheidung der derzeitigen Führungsspitze der Grünen zum Rücktritt wird explizit mit dem katastrophalen Ergebnis bei der Landtagswahl in Brandenburg letzten Sonntag begründet, bei dem die Grünen den Einzug in den Brandenburger Landtag verpassten. In einer gemeinsamen Erklärung der beiden Vorsitzenden heißt es: „Das Wahlergebnis von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am Sonntag in Brandenburg ist ein Zeugnis der tiefsten Krise unserer Partei seit einer Dekade. […] Wir legen unser Amt mit Wirkung zum Bundesparteitag in Wiesbaden nieder.“
Der Niedergang ist keine Personalfrage sondern Folge grüner Politik, die beim Wähler ankommt.
Der Parteitag in Wiesbaden ist für den 15. bis 17. November 2024 anberaumt. Bis dahin werden Lang und Nouripour im Amt bleiben. Ob den Grünen dann allerdings der erhoffte Neustart gelingen wird, ist fraglich. Vor allem Ricarda Lang wurde oft zum Ziel des Spottes politischer Gegner, aber der Niedergang der Grünen liegt letztlich nicht an diesem oder jenem Spitzenpolitiker, sondern daran, dass die Folgen einer Politik, die von der Energiewende bis zur Massenmigration vielfach mit dieser Partei assoziiert wird, in den letzten Jahren für viele Wähler im Alltag spürbar geworden sind.