Ethnische Wahl: Ohne weiße Stimmen wäre Harris Präsident

Während der neue US-Präsident Donald Trump bei den Weißen über 70 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, sieht das Wahlverhalten bei den Schwarzen ganz anders aus. Hier stimmten über 80 Prozent für Kamala Harris.

Dieses Phänomen steht in direktem Zusammenhang mit dem ethnischen Wahlverhalten und den laxen Gesetzen zur Identitätsfeststellung in einigen Bundesstaaten.

Die Anforderungen für die Wahl variieren je nach Staat erheblich. Während in Ohio ausschließlich amtliche Ausweise wie Reisepässe akzeptiert werden, sind in North Carolina beispielsweise auch Studenten- und Militärausweise zulässig. In bestimmten Staaten können Bürger ohne Ausweis per eidesstattlicher Erklärung ihre Stimme abgeben. Davon profitieren hauptsächlich die Demokraten, da das Problem des fehlenden Ausweises hauptsächlich Schwarze betrifft. Nicht ohne Grund entschied Kamala Harris alle Staaten für sich, in denen eine Identitätsfeststellung keine rechtliche Voraussetzung ist.

Mehrheit der Wähler für amtliche Identifikation

Während Konservative und Rechte die Einhaltung traditioneller Regelungen zur Identitätsüberprüfung befürworten, sind Linke und Progressive eher dagegen. Ihrer Argumentation zufolge wären „Minderheiten und marginalisierte Gruppen in ihren demokratischen Rechten beschnitten“. Die Position der Wähler ist aber ziemlich eindeutig. Laut einer Umfrage des Pew Research Centers sind vier von fünf US-Bürgern der Meinung, dass ein amtlicher Lichtbildausweis für die Stimmabgabe angemessen ist.

Massive Diskrepanzen im Wahlverhalten der Bevölkerungsgruppen

Wie bei den letzten Wahlen ist eine leichte Diskrepanz zwischen Männern und Frauen festzustellen. Frauen wählen – unabhängig von ihrer ethnischen Identität – eher demokratisch, während Männer überproportional republikanisch wählen. Viel stärker ist das Gefälle jedoch zwischen den ethnischen Gruppen. Während Trump mehr als 70 % der weißen Stimmen (69 % bei Frauen, 74 % bei Männern) für sich gewinnen konnte, erzielte Harris unter schwarzen Männern 81 %, bei schwarzen Frauen sogar 91 %. Auch unter Latinos sicherte sich die demokratische Präsidentschaftskandidatin die absolute Mehrheit. Diese Zahlen verdeutlichen, dass ethnische Gruppen primär auf Basis ihrer ethnischen und gruppenspezifischen Interessen wählen und weniger aufgrund politischer und weltanschaulicher Überzeugungen. Das gilt nicht nur für Amerika, sondern auch für Europa.

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