SPD gespalten: Pistorius-Plakat löst Unmut unter Mitgliedern aus

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sorgt für einen Aufschrei unter seinen SPD-Kollegen. Der Grund: ein Plakat mit der Aufschrift „Wir kämpfen“, eingebettet in eine kämpferisch anmutende Ästhetik.


Die Jusos meinen, Parallelen zu einer „paramilitärischen Vereinigung“ zu sehen – ein Fall linken Widerspruchs.

Entschlossenen Blickes richtet Pistorius seinen Blick in die Ferne. Aber nicht wie gewohnt im Anzug, sondern in voller Bundeswehr-Montur. Mitten im Bild die Aufschrift: „Wir kämpfen für dich“. Dieses jüngst veröffentlichte Plakat spaltet die SPD und insbesondere die Jusos, gemäß denen es sich beim Plakat bloß um „Deutschtümelei“ handle.

Machen wir jetzt auf national?

Der Berliner Landtagsabgeordnete Orkan Özdemir teilt die Empörung mit den Jusos: „
Machen wir jetzt auf national mit ‚kämpfen‘ und so? Kommt mal bitte wieder runter.“ Ein anderes SPD-Mitglied verkündete in den sozialen Medien: „Ich kämpfe nicht mit euch!“

Zerreißprobe zwischen linksradikaler Basis und bürgerlichem Anstrich
Dass sich die SPD bürgerlich zu geben versucht, ist offensichtlich. Dabei vergisst die Parteispitze jedoch, dass das Wählerklientel nach wie vor primär linksradikal ist. Der Widerspruch zwischen dem angestrebten Anstrich auf der einen und der linksradikalen Realität auf der anderen Seite stellt die SPD vor eine Zerreißprobe. Gibt sie die bürgerliche Fassade auf, so verliert sie an Anschlussfähigkeit. Behält sie sie hingegen, droht ein massiver Mitgliederverlust aufgrund innerparteilichen Dissenses.

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