Kauft Musk TikTok?

Die Vereinigten Staaten haben der chinesischen Mutterfirma von TikTok, ByteDance, ein Ultimatum gestellt: Sie muss TikTok verkaufen. Jetzt soll Elon Musk übernehmen, doch geht es weniger um soziale Medien und mehr um die Entwicklung künstlicher Intelligenz.

Ein am 13. März 2024 erlassenes amerikanisches Gesetz verlangt, dass ByteDance, der chinesische Mutterkonzern von TikTok, das Unternehmen verkauft. Bis zum 19. Januar hat ByteDance Zeit, sich von TikTok zu trennen. Andernfalls dürfen amerikanische App-Anbieter, vor allem die App-Stores von Apple und Google, TikTok nicht mehr anbieten. Begründet wird dies mit dem Schutz der Daten amerikanischer Bürger. Die Idee eines TikTok-Verbots ist nicht neu, sondern wurde in den Vereinigten Staaten seit 2020 immer wieder aufgegriffen. Derzeit klagt ByteDance zwar vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, die Erfolgsaussichten gelten aber als gering.

Chinesen wollen am liebsten an Musk verkaufen

Nun denkt der Mutterkonzern darüber nach, TikTok an Elon Musk zu verkaufen. Die Initiative für die Übernahme von TikTok durch Musk geht dabei von chinesischer Seite aus. Ob Musk selbst Interesse hätte, hat er noch nicht erklärt. Eine Übernahme von TikTok wäre rechtlich eine äußerst komplexe Angelegenheit, weil dabei sowohl amerikanische als auch chinesische Rechtsbestimmungen beachtet werden müssten, die aus der zunehmenden Konkurrenz der beiden Supermächte entstanden sind. Der Handelskrieg hat Konsequenzen.

Rechtliche Hürden durch Handelskrieg

Während die Vereinigten Staaten vorschreiben, dass TikTok nicht im Besitz einer „feindlichen Macht“ sein darf, wenn es innerhalb amerikanischer Softwareinfrastruktur vertrieben werden soll, hat die chinesische Regierung 2020 eine Exportbeschränkung für künstliche Intelligenz erlassen. Ein Verkauf der Plattform TikTok und damit auch ihres Algorithmus bedarf seitdem einer Sondergenehmigung durch die chinesischen Behörden.

KI-Wettrennen

Künstliche Intelligenz ist auch der Grund, weswegen Musk an TikTok interessiert sein könnte. Künstliche Intelligenz beruht auf Algorithmen, die sich selbst anhand eines Datensatzes trainieren. Dazu bedarf es aber erst einmal der notwendigen Daten. Musks derzeitiges KI-Projekt Grok kann auf die gesammelten Daten von X zugreifen, in welche Plattform die KI derzeit auch integriert ist. Während viele Influencer sich vor allem Hoffnung auf eine Stärkung der Meinungsfreiheit unter Elon Musk machen, könnte die Auswertung der TikTok-Daten Musks Grok-KI im technologischen Wettrennen einen Vorsprung vor der Konkurrenz verschaffen.

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